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Dieß dient die Därmer auszuspühlen,
Wenn mans in Wasser schmeltzen läßt,
Daneben pflegt es auch zu kühlen,
Und stört der Würmer schädlichs Nest.
Doch bleibt uns hier auch viel verholen,
Das würcklich in dem Wasser steckt,
Und dennoch durch den Zwang der Kohlen
Sich unsrem Forschen nicht entdeckt.
Ein geistiges elastisch Wesen
Ist würcklich das, was drinnen liegt;
Doch läßt sichs nicht zusammen lesen,
Dieweil es alsobald verfliegt.
Umsonst sind der Chymisten Künste!
Des Wassers eigentliche Krafft
Verdämpfet in die zärtsten Dünste,
Und wird vom Winde weggerafft.
So bleiben uns die besten Stücke
Des Krafft-Gewässers doch verheelt,
Womit es, zu der Menschen Glücke,
Einst GOtt und die Natur beseelt.
Und folglich ist auch unser Wissen,
In dieser Absicht, seicht und leer,
Indem wir das entbehren müssen,
Was zur Erkänntnüß nöthig wär.

Inzwischen läßt sich aus den Theilen,
Die sichtbar sind, so viel verstehn,
Mit was für grosser Krafft zu heilen
Das Wasser von Natur versehn.

Empfohlene Zitierweise:
Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 477. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_477.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)