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beschriebenen Heidnischen Mauer, welche sich daselbst vorbeygezogen, gestanden, ist aber doch auch zugleich von dem übrigen Theil dieser Mauer, durch seine Wasser-Gräben, wie noch zu sehen ist, abgesondert, auch das Schloß-Gebäude selbst von dem Mauer-Gebäude gantz unterschieden gewesen. Daher es also irrig ist, wenn einige haben meynen wollen, es sey dieses Schloß von gleichem Alter und Bau-Art, als die Heidnische Mauer selber, denn beyde sind von einander gantz und gar unterschieden. Die Mauer ist in dem Römischen Wißbad, wie oben gezeiget ist, das Schloß aber ist in dem Nassauischen Wißbad, wie die Bau-Art und andere Weisthümer zeigen, erbauet, und beyde Stücke sind blos allein durch einen zufälligen Anbau oder Anschluß, auf der einen Seite, mit einander vereinigt worden. Es hat dieses Schloß den Nassau-Wißbadischen Grafen, so lange dieselbe in Wißbaden selbst ihre Residentz gehabt haben, zu einem ordentlichen Wohn-Sitz, und zugleich auch zu einer Burg oder Festung bey allerley vorgefallenen Fehden und Kriegs-Ueberzügen, gedienet. Nachdem aber die Herrschaftliche Hofhaltung in dem 16 Jahrhundert nach Idstein verleget, und ein neues Schloß in Wißbaden erbauet worden, so ist dieses alte Schloß, zumal bey den bald hernach eingefallenen langwiehrigen Kriegs-Zeiten, nach

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 365. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_365.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)