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Stadt Maintz, welche sie besetzt hielten, entrissen, so genossen zwar die Wißbadische Lande eine Zeitlang ziemliche Ruhe und Sicherheit, und hatten von den Schweden in Maintz keine weitere Beschwerung, als daß sie ihnen Frohn-Dienste leisten musten. Nachdem aber im Jahr 1634 die Schweden bey Nördlingen eine grosse Niederlage erlitten, und der Rest derselben, unter dem Hertzog Bernhard von Sachsen-Weimar, sich in die hiesige Gegenden gezogen, auch die Kayserliche und Bayerische Völcker ihnen auf dem Fusse gefolget, so gewann es wieder vor die Stadt und Herrschaft Wißbaden ein betrübtes Ansehen. Denn es waren diese letzt-benennte Völcker mit einem grossen Haß gegen die Einwohner dieser Landen, weil sie glaubten, daß solche den Schweden gewogen gewesen, angefüllet, und hauseten daher überall erschrecklich. Absonderlich haben die Spanier und Croaten, welche sich unter der Kayserlichen Armeen befanden, ihren Grimm gegen die armen Einwohner des Landes hin und wieder gantz entsetzlich geäussert, und nicht menschlich, sondern unmenschlich sich bezeiget. Daher sich damals viele Einwohner in Wißbaden mit ihrer besten Habschaft nach Maintz, welches die Schweden annoch inne hatten, begeben, und ihre Häuser in Wißbaden haben leer stehen lassen. Nahmentlich haben die Kayserliche und Bayerische Völcker unter dem

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 283. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_283.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)