Als sie hinauszogen
und den Verstorbenen beweinten,
gelangten sie zum Adler.
Da schrie der Adler:
Ich sag dir, Jeremias, Auserwählter Gottes:
Geh hin und laß das ganze Volk zusammenkommen!
Sie sollen hieher kommen,
die frohe Botschaft zu vernehmen,
die ich von Baruch und von Abimelech hier dir bringe!
lobpries er Gott.
Dann ging er fort,
und sammelte das Volk mit Weib und Kind.
Dann ging er an den Ort,
woselbst der Adler war.
und dieser lebte wieder auf.
Und dies geschah, damit sie glaubten.
Vielleicht ist dies der Gott,
der unsern Vätern in der Wüste einst durch Moses ist erschienen
und der nun eines Adlers Form hat angenommen
und uns durch diesen großen Adler hier sich zeigt.
Komm her! Bind diesen Brief mir los!
Lies ihn dem Volke vor!
Er band den Brief ihm los
und las dem Volk ihn vor.
bricht es in Tränen aus
und streut sich Staub aufs Haupt.
Rett uns!
Sag uns! Was sollen wir nur tun,
damit wir wiederum in unsere Stadt gelangen?
Befolget alles,
was ihr aus diesem Briefe hört!
Dann führt er uns in unsre Stadt zurück.
der also lautete:
Mein lieber Sohn!
Ermüde nicht bei deinem Beten!
Bitt doch für uns,
er möge unsern Wandel leiten,
bis wir des schlimmen Königs Herrschaftsgebiet verlassen!
Du wurdest ja vor Ihm gerecht erfunden.
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 914. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_914.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)