Verkünd ihm diese Worte!
geht auf die Stadtmauern!
Dann zeig ich euch,
daß sie die Stadt niemals betreten können,
wenn nicht ich selbst zuerst die Stadt vernichte.
und streute Staub sich auf das Haupt.
Darauf betrat er Gottes Heiligtum.
und die zerrissenen Gewänder.
Er rief mit lauter Stimme:
„Ach Vater Jeremias! Was ist dir?
Oder welche Sünde hat das Volk getan?“
hat Jeremias Staub sich auf das Haupt gestreut
und dann um Sündennachlaß für das Volk gebetet.
Was ist dir, Vater?
Hüt dich, die Kleider zu zerreißen!
Laßt lieber unsere Herzen uns zerreißen!
Wir wollen jetzt nicht Wasser in die Teiche schütten;
wir wollen weinend sie mit Tränen füllen.
Der Herr erbarmt sich nimmer seines Volkes.
Ach Vater Jeremias!
Was ist geschehen?
Gott gibt die Stadt in des Chaldäerkönigs Hand
und führt das Volk in die Gefangenschaft nach Babylon.
zerriß auch er die Kleider
und sprach:
Ach Vater Jeremias!
Wer offenbart dir dies?
Wart mit mir nur ein wenig bis zur sechsten Stunde in der Nacht!
Alsdann erfährst du, ob die Rede wahr.
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 904. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_904.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)