Belebe sie;
erneure sie durch deinen heiligen Geist;
laß sie dein Lebensbrot genießen
und trinken aus dem Kelche deiner Segnung
und zähl sie deinem Volke bei,
das du erwählt, bevor das All geworden!
Führ sie zu deiner Ruhestatt,
die deinen Auserwählten du bereitet!
Laß sie in deinem ewigen Leben ewig leben!
und eilends geht sie in den Söller
und fällt hier kraftlos auf ihr Lager nieder;
denn in ihr herrschten Freude, Trauer und viel Angst.
Viel Schweiß ergoß sich über sie,
als sie von Joseph diese Worte hörte
und wie er in des höchsten Gottes Namen zu ihr sprach.
und wandte sich voll Reue
von ihren Göttern ab, die sie verehrte,
und von den Götzenbildern, die sie schmähte,
und blieb dort, bis es Abend ward.
dann hieß er seine Knechte ihre Pferde an die Wagen spannen,
die ganze Gegend zu befahren.
Mein Herr, bleib heute hier!
Zieh morgen deines Weges weiter!
Nein, heute will ich gehen;
denn dieses ist der Tag,
an dem mit der Erschaffung aller Dinge Gott begonnen.
Am achten Tag kehr ich zu euch zurück
und bleib dann hier.
ging Pentephres mit allen den Verwandten in ihr Erbgut.
Nur Asenath blieb ganz allein
mit sieben Jungfrauen zurück,
ganz teilnahmslos, in Tränen aufgelöst,
bis zu der Sonne Untergang.
Sie aß kein Brot und trank kein Wasser,
und während alles schlief, blieb sie allein noch wach
und schlug in Tränen häufig ihre Brust.
und stieg die Treppe von dem Söller ganz gefaßt hinunter,
Paul Rießler (Übersetzer): Joseph und Asenath. Dr. B. Filser, Augsburg 1928, Seite 506. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_506.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)