Donner und Blitz sind unzertrennlich
und obgleich nicht eins, noch ungeteilt,
gehen sie beide zusammen durch den Geist und trennen sich nicht.
dann lässt der Donner seine Stimme erschallen
und der Geist erzwingt eine Pause während des Schalles
und trennt beide gleicherweise.
Der Vorrat ihrer Schläge ist ja gleich dem Sand
und jeder davon wird bei seinem Ertönen mit einem Zügel gehalten,
durch die Kraft des Geistes zurückgedreht
und dann vorwärts gestoßen
nach den verschiedenen Erdteilen.
und nach der Stärke seiner Kraft
zieht er das Meer mit einem Zaum zurück;
dann wird es ähnlich fortgestoßen
und zu allen Erdengrenzen hin zerstreut.
und der Geist des Hagels ist ein guter Engel.
deshalb ist ein eigener Geist darin
und was daraus aufsteigt, ist wie Rauch und heißt Frost.
sondern hat eine besondere Kammer;
denn sein Gang ist herrlich in Licht und Dunkelheit,
im Winter und im Sommer
und in seiner Kammer ist ein Engel.
die mit den Kammern des Regens zusammenhängt.
Er tritt im Winter und im Sommer auf,
und seine Wolken und die des Nebels hängen zusammen;
einer gibt dem andern Kraft.
dann erscheinen die Engel, öffnen die Kammer und lassen ihn heraus
und wenn er sich über die ganze Erde ergießt,
dann eint er sich mit dem Wasser auf der Erde.
der Höchste im Himmel hat sie ja zur Ernährung für die Erde bestimmt.
Deshalb gibt es ein Maß für den Regen
und die Engel nehmen es in Obhut.
Diese zwei Ungeheuer, nach Gottes Größe geschaffen,
sollen verspeist werden, –
damit Gottes Strafgericht nicht umsonst sei,
und die Söhne werden samt ihren Müttern
und Kinder mit ihren Vätern getötet werden.
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 391. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_391.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)