wie er jede gesetzwidrige Handlung vermeiden könnte.
Er sprach: Wenn du bedenkst, daß es Gott ist,
der den Gesetzgebern die Gedanken zur Erhaltung des menschlichen Lebens eingab,
dann wirst du ihnen gerne folgen.
Welches ist der Nutzen der Verwandtschaft?
Er erklärte:
Die Kraft der Verwandtschaft zeigt sich dann, wenn wir glauben,
durch der Verwandten Unglück
den gleichen Schaden und die gleiche Not, wie sie selber, zu erleiden.
denn eine wohlwollende Beihilfe ist schon an sich
in jeder Hinsicht ein unzerreißbares Band.
Geht es ihnen aber gut,
dann soll man nichts von ihnen verlangen,
sondern Gott bitten,
er möge ihnen weiterhin alles Gute geben.
Wie erlangt man Gewissensruhe?
Er sprach: Wenn man sich in seinem Sinne nicht bewußt ist,
irgend etwas Böses getan zu haben,
und wenn Gott in allem guten Rat verleiht.
wie er stets ein richtiges Urteil allzeit bei der Hand haben könnte.
Er sprach:
Wenn er die Unglücksfälle der Menschen beständig vor Augen habe und beherzige,
wie Gott den einen das Glück nimmt
und andere zu Ehre und Ansehen bringt.
dann forderte er vom nächsten eine Antwort auf die Frage,
wie er ein leichtfertiges und genußsüchtiges Leben meiden könnte.
Er antwortete:
Wenn er sich vor Augen halte,
daß er ein großes Reich beherrsche und viele Völker leite
und daß er deshalb nicht an etwas anderes denken,
sondern sich der Fürsorge für diese widmen müsse.
Er müsse auch Gott bitten,
daß er keine seiner Pflichten vernachlässige.
wie er Attentäter erkennen könnte.
Er antwortete darauf:
Wenn er bei seiner Umgebung darauf achte,
wer eine freie Haltung bewahre
und bei Begrüßungen, Beratungen
und im sonstigen Verkehr die rechte Ordnung einhalte
und sich vor Übertreibungen
bei Höflichkeitsformen sowie im ganzen Verkehr hüte.
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 223. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_223.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)