deine Stadt in unsern Tagen wieder aufzubauen,
und gib uns unser Teil an deinem Gesetz,
und zwar den Tätern deines Willens!
Derselbe sagte:
Mit fünf Jahren soll man die Heilige Schrift lesen,
mit zehn die Mischna,
mit dreizehn die Gebote erfüllen,
mit fünfzehn den Talmud studieren,
mit achtzehn heiraten.
Mit zwanzig Jahren ist man verantwortlich;
mit dreißig erhält man die Vollkraft,
mit vierzig den Verstand,
mit fünfzig die Gabe des Rates;
mit sechzig beginnt das Alter;
mit siebzig wird man ein Greis;
mit achtzig erreicht man das hohe Alter;
mit neunzig ist man abgelebt.
Der Hundertjährige ist gleichsam tot,
schon hinübergegangen und der Welt entflohen.
Kehr und wende sie um
und lies darin!
Denn es ist der Inbegriff von allem.
Werde alt und grau dabei
und weiche nie davon!
Denn außer ihr gibt es für dich keine Tugend.
Nach der Mühe der Lohn!
Gepriesen sei Er,
der sie und ihre Lehren ausgewählt hat!
Rabbi Meir sagte:
Wer sich mit dem Gesetz um seinetwillen beschäftigt,
der erlangt vieles
und nicht nur dies, sondern er ist auch der ganzen Welt wert.
Er heißt Freund und Geliebter.
Er liebt Gott und die Menschen.
Er erfreut Gott und die Menschen.
Dies kleidet ihn in Demut und Furcht
und macht ihn fähig,
gerecht, fromm, gerade und aufrichtig zu sein,
und entfernt ihn von der Sünde
und führt ihn zur Tugend.
Und man erhält von ihm Rat, Hilfe, Einsicht und Kraft.
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 1078. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_1078.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)