Und das Gesetz, das unter uns verweilt,
ist unsere Hilfe;
die Weisheit, die vortreffliche bei uns,
ist unsre Stütze.
Du betest, Baruch, ehrlich;
Erhörung fanden alle deine Worte.
und mein Gesetz erheischt sein Recht.
und red mit dir um deines Betens willen.
Das, was vergänglich ist, war nichtig
und tat doch also gottlos,
als ob es etwas machen könnte.
An meine Güte dacht es nicht
und machte meine Langmut sich nicht mehr zunutzen
wie ich dir vorhin schon gesagt.
Gekommen ist die Zeit,
von der ich dir gesprochen.
Sie kommt
und zieht mit großem Ungestüm vorüber;
sie ist voll Unruhe,
kommt sie mit Zornesdräuen.
in Aufruhr gegenseitig,
weil sie nicht wissen,
daß nahe mein Gericht gekommen.
und Einsichtsvolle gibt’s nur wenige.
Die’s wissen, werden aber erst recht schweigen.
und Nachrichten nicht wenige;
verbreitet werden Hirngespinste.
Man spricht nicht wenig von Verheißungen;
die einen sind zwar eitel,
doch andre gehen in Erfüllung.
die Stärke wird erniedrigt zur Mißachtung;
es schwindet die gesunde Kraft;
die Schönheit wird Gemeinheit.
Wohin barg sich die viele Einsicht?
Wohin entwich die viele Weisheit?
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_084.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)