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„Des Glückes, Betsy, zu den ersehnten Tagen des Glückes,“ rief er leidenschaftlich, indes seine fieberig glänzenden Augen ihr helles Köpfchen umfingen, so daß sie sich voll glücklichen Erbebens, voll Freude über jenes glänzende ‚morgen‘ abwandte, daß ihre Lippen zitterten und das weiße Gesichtchen sich, weißen Rosenblättern ähnlich, strahlend erhellte, daß sie rosig und freudeduftend wie der Morgen wurde und wie ein heißersehnter Kuß verlockend.

Sie verstummten, denn sie merkten plötzlich nach dieser freudigen Erregung, daß die Granitstufen merkwürdig glatt und steil waren, daß wundersame Gesänge immer noch aus der Kathedrale drangen, daß rings um sie her eine Menge Leute mit strengen, rügenden Blicken waren. Sie begannen eilig die Treppen hinunterzugehen, dem Platze, den grauen traurigen Straßen entgegen, unter schwere, niederdrückende Wölbungen, in den Nebel hinein, der in zerrissenen, schmutzigen, graugelben Fetzen herunterhing, in diesen beweglichen, klebrigen, kalten, scheußlichen Nebel, aus dem schmutziger Regen troff.

Da es Sonntag war, waren die Straßen fast leer und ganz still, sie erschienen wie schwarze Tunnel, zugedeckt vom Nebel, der, wie Watte, die man von Wunden genommen, gleichsam von Eiter durchtränkt schien, und der in schwammigen Knäueln immer tiefer in die Straßen hinabfiel, die Häuser überschwemmte und mit seiner schmutzigen Flut die ganze Stadt ersäufte.

Die Geschäfte waren geschlossen, alle Türen verrammelt, die Bürgersteige fast leer, und die schwarzen Häuser standen traurig und wie in Todesstarre da, –

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Władysław Reymont: Der Vampir. Albert Langen, München 1914, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reymont_-_Der_Vampir.djvu/029&oldid=- (Version vom 1.8.2018)