Seite:Ramdohr-Venus Urania-Band 3.2.djvu/41

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

ist; [1] allein ein Tournier sieht einem bloßen Karoußel nicht ähnlicher, als den gymnastischen Spielen der Alten. [2] Wir wissen bestimmt, daß die Lateiner die Tourniere zuerst nach Konstantinopel gebracht haben, [3] und daß sie lange vor den Kreuzzügen bekannt gewesen sind.

Uebrigens finden wir keine Spur davon, daß der Araber die Huldigungen, welche er der Schönen darbrachte, öffentlich, und unter dem Schutze der guten Sitte ihr habe darbringen dürfen, wenn er nicht durch die bevorstehenden Bande der Ehe dazu berechtigt war. Oeffentliche Verbindungen mit verheiratheten Frauen von Stande waren gewiß nicht geduldet, wenn diese auch bloß auf Ruhmbegierde gegründet und beschränkt worden wären. Wir treffen nichts von jenem Hofmachen, von jenen Verständnissen an, die, wenn auch noch so materielle Absichten dabey zum Grunde liegen, äußerlich den Schein einer bloßen geselligen Unterhaltung, eines bloßen Austausches von Eitelkeitsgewährungen, oder auch einer begeisterten Verehrung der Schönheit und der Tugenden einer vornehmen Dame annahmen, und unter dem Schutze dieses Scheins von der guten Gesellschaft gebilligt werden. Kurz! von Allem demjenigen, was wir in der Folge Charakteristisch in der Galanterie der Abendländer finden werden, liefern


  1. Herbelot Article Mostader.
  2. Du Cange Dissertations sur l’histoire de St. Louis. Diss. VIII.
  3. Ibidem Diss. VII.