Seite:Raisonnirendes Theaterjurnal von der Leipziger Michaelmesse 1783.djvu/111

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Blute, welches ihn zu manchem raschen Entschluß fortriß, den er selbst, bey bald nachfolgender kältern Ueberlegung, tadelte, kömmt in die Stadt von Henrietten, seiner Tochter, einem noch ganz unschuldigen, und seiner Nichte, Charlotten, einem weit muntern, geseztern, Mädgen begleitet. Die Absicht der Reise ist, leztere mit einem gewissen Assessor von Brand zu verheirathen. Ein vorhandnes Testament determinirt die Verbindung, und spricht Charlotten drey Theile ihres Vermögens ab, wenn sie solche verweigert. Gleichwohl fühlt Charlotte keine Neigung zu Branden – ihr Herz ist noch frey; Brand hingegen hängt mit dem seinigen schon fest an Henrietten. Nachdem Brand und Charlotte sich über ihre wechselseitige Gesinnungen gleich anfänglich sehr naiv eclaircirt haben, beschliessen sie, daß Brand, Henrietten entführen, sich mit ihr trauen lassen, soll, damit das Hinderniß seiner Verbindung mit Charlotten unmittelbar von ihm herkomme, dadurch