Seite:Raisonirendes Journal vom deutschen Theater zu Hamburg (1801) Seite 188.jpg

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zu unsern gemeinschaftlichem Besten für die nächste Zukunft nehmen sollen.

Herr Herzfeld. Mein Plan war längst im Stillen überdacht und entworfen, es wird mir leicht, das Hauptsächtlichste davon ihnen alsbald vorzutragen. Wir brauchen zur Erleichterung, Aufrechterhaltung, und ersprießlichen Fortsezung unserer Directionsgeschäfte einen mit Allen wißenschaftlichen und charakteristischen Eigenschaften zu diesem Berufe ausgerüsteten Regißeur. Mit unserer zeitherigen, wöchentlich abwechselnden Regie kommen wir, in Erweiß der Erfahrung, nicht zum Zwecke. Es gehen auf unserm Theater nur allzuoft Unschiklichkeiten vor, die denen öffentlichen Critiken allerdings Stoff genug zum Tadeln und Spötteln darbieten; dem Wöchner aber fehlt es nicht selten bey der Aufmerksamkeit, die er auf sich und seinen unmittelbaren Beruf, oder auf Beachtung der Oeconomie verwenden muß, an Zeit, und Lust, sich um ieden immediaten Theatervorgang hinreichend zu bekümmern. Ein von uns zu engagirender Regißeur, muß daher nach meinem Urtheile, und Vorschlage,

  • I. von aller eignen Concurrenz bey denen Darstellungen, als Schauspieler, ganz ausgeschloßen seyn;
  • II. sich in unsere merkantilischen Speculationen gar nicht einmischen, und daher über die uns allein vorzubehaltende Auswahl der täglichen Productionen nicht entscheiden; hingegen
  • III. die Rollenvertheilung in denen von uns gewählten Stüken cathegorisch bestimmen;
  • IV. Alles, was zum immediaten Kostum, und zum Theaterarrangement gehört ohne Widerspruch, selbst von unserer Seite, anordnen;
  • V. sich mit dem Einstudiren einzelner, von ihm ausgetheilter, Rollen, wo es nöthig ist, von Zeit zu Zeit befaßen, insbesondere