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Gürge mit Herrn Petersen, und des trunknen Bauer Sepp mit Herrn Langerhans, in iedem Betrachte gut besezt.

Obgleich diese Operette für bloße Farce gelten muß, und auch als solche auf unserer Bühne behandelt wurde: so liegen doch vernünftig zusammenhängende Ideen in ihrem Grundstoffe, und man kann sich um deswillen die damit verwebten Schäkereyen weit leichter gefallen lassen, als in manchem heroisch-romantisch-comischen Singespiele, wo der gesunde Menschenverstand, wenn er nur nach einigem Anhalten herumtappt, sich eine Brausche neben der andern stößt, auf welche dann die unwichtige Music nicht einmal wirksame Heilpflaster zu legen vermag.

Faßbinder Martin hat an Hannchen ein Mädchen erzogen, dessen sich entwikelnde Niedlichkeit ihm täglich mehr in die Augen sticht. Er sehnt sich nach einer engern Verbindung mit ihr, als Ehefrau, und schmeichelt sich, daß auch sie geneigt ist, oder noch werden soll, ihn zum Manne zu wählen. Hannchens discretiver Geschmak aber zieht den iungen, um sie ebenfalls werbenden, Gesellen, den raschen Steffen, dem veralterten, plumpen, Meister Martin weit vor; zu Erstern lenkt sich ihre Neigung, ihn wählt ihr Herz, ihm verspricht sie ihre Hand. Der Alte merkt Unrath, ein Verständnis zwischen