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Elisabeth, Gemahlin Ruprechts


Or. Kreisarchiv Bamberg.     1403 Juli 10.

Im Dreipaß 2 · 1 gestellte Schilde: Löwe, gerautet, geviertet (II, Taf. 11, 3).


Jobst


1. Or. Hauptstaatsarchiv Dresden 4703.     1389 Dez. 3.

Markgraf von Mähren. Geschachter Adler (II, Taf. 11, 4).


2. Or. Hauptstaatsarchiv Dresden 5031.     1398 Jan. 1.     Abb. Gercken, Cod. dipl. Brandenb. III, IV, Taf. VIII, 16.

Markgraf von Brandenburg. Ein nach rechts sehender (brandenburger) Adler (II, Taf. 11, 5).


3. Abdruck Sava 2372 (Österreich. Museum Wien).

Kleiner als No. 2. Adler ohne Krone (II, Taf. 11, 6).


4. Or. Kreisarchiv Würzburg.     1410 Dez. 26.     Erw. Heffner, No. 121.

Königssekret. Adler mit Krone (II, Taf. 11, 7).


Sigismund


1. Or. Geh. Staatsarchiv Berlin.     1374 Mai 28.     Abb. Gercken a. O. Taf. VI, 12.

Reitersiegel, als Markgraf von Brandenburg. Ein links sprengender Reiter, in der Rechten das Schwert, auf der Brust ein mit dem böhmischen Löwen und dem brandenburger Adler quadrierter Schild. Das Siegelfeld ausgefüllt mit Quadraten, in denen sich abwechselnd Löwe und Adler befinden. Lindner a. O. 65 (II, Taf. 12, 1).

Rücksiegel:

Or. Geh. Staatsarchiv Berlin (Chorin 102).     1378 Aug. 16.

Der quadrierte Schild wie auf der Vorderseite, nur kleiner. Auf dem Schilde ein Helm mit Adlerflügen. Das Ganze im Vierpaß (II, Taf. 12, 2).

Vorkommen: auch als Sekret.


2. Or. Geh. Staatsarchiv Berlin.     1388 März 16.     Abb. Gercken a. O. Taf. 14, 15.

Älteres Majestäts-(Thronsiegel) für Ungarn. Zwei Türme bilden durch einen unterbrochenen Rundbogen eine Nische, deren Hintergrund ein gegitterter, mit Lilien besäter Teppich bildet. In dieser Nische sitzt der König, mit der Laubkrone, im Krönungsornat, mit Zepter und Reichsapfel. Zu Seiten des Königs befinden sich Wappenschilde, links ein gespaltener Schild mit den altungarischen Balken und dem brandenburger Adler, ein gleicher Schild mit den altungarischen Balken und dem böhmischen Löwen. Auf beiden Seiten sitzen sich zugewendete Adler. Lindner a. O. 65 (II, Taf. 12, 3).

Rücksiegel: Schild quadriert 1 · 4, 2 · 3, mit den Wappen von Ungarn und Brandenburg (II, Taf. 12, 4).


3. Or. Staatsarchiv Wien.     1401 Okt. 29.

Neues Majestätssiegel für Ungarn. Avers = No. 2 (II, Taf. 12, 5).

Revers: Das neuungarische Wappen (silb. Patriarchenkreuz in rotem Felde) in gotischer Umrahmung, in den Spitzkappen Greife, in der obersten Spitzkappe ein Adler angebracht (II, Taf. 12, 6).

Die für Ungarn gegebenen Urkunden erhielten das ungarische Majestätssiegel, „authenticum sigillum nostrum novum duplex“, ein Münz- oder zweiseitiges Siegel. Novum heißt dieses, weil es 1401 an Stelle des älteren Majestätssiegels (No. 2) trat. Es wurde verfügt, daß alle Urkunden, die König Ludwig nur unter Sekret, Elisabeth, Maria und er selbst unter Majestätssiegel und Sekret erlassen hätten, zur Besiegelung mit dem neuen Majestätssiegel vorgelegt werden sollten. Aschbach, Gesch. K. Sigmunds 1, 261, verlegt diesen Vorgang zu spät, ins Jahr 1407. Im Februar 1401 hatte der Erzbischof Johann von Gran noch beide Siegel in Verwahrung (Fejer, Cod. dipl. Hung. X, 4, 62), später ist das ältere zerschlagen worden (propter sigillorum ipsorum dominarum reginarum deperditionem nostrorumque tarn minoris quam majoris videlicet dupplicium ex causis … legitimis confractionem). Vgl. Arch. Zeitschr. 9, 182 u. Lindner a. O. 66.


4. Or. Hausarchiv Wien.     1402 Sept. 17.     Abb. Heffner XII, 95.

Reichsvikariatssiegel. Der Doppeladler ohne Heiligenschein, zwischen den Köpfen ein S. Lindner a. O. 66 (II, Taf. 13, 1).

Mit Rücksiegel: Schild, quadriert Ungarn und Böhmen (II, Taf. 13, 2). In der Urkunde wird das Siegel als sigillum vicariatus imperii bezeichnet und ist propter carenciam nostri sigilli majestatis, ,wan wir unser majestat insigel nicht haben’, zugefügt. Als Rücksiegel dient das Sekret mit den Wappenzeichen von Ungarn und Böhmen, während sonst das Vikariatssiegel ohne Gegensiegel ist. Lindner 66 meint, daß bald nach dem 4. Februar 1402, als ihm sein Bruder auch die Regierung Böhmens übertragen, Sigismund sich ein neues Siegel habe stechen resp. das alte habe mit veränderter Umschrift versehen lassen: S. Sigismundi regis Hungarie etc. sacri Romani imperii vicarii regni Boemie gubernatoris. Weitere Nachforschungen ergeben, daß sich Lindner geirrt hat. Er las irrtümlich gubernatoris statt generalis.

Vorkommen: bereits am 1. Jan. 1401 (Or. Wien), nachdem Sigismund in den letzten Tagen des Jahres 1401 von seinem Bruder Wenzel zum Reichsverweser ernannt war.


5. Or. Hauptstaatsarchiv Dresden 5797.     1420 Jan. 14.     Abb. Heffner XIV, 98.

Thronsiegel (als römischer König). Zwei dreistöckige Türme, sich nach oben verjüngend, bilden, verbunden durch einen gekrümmten Spitzbogen, eine Nische, deren Hintergrund ein gegitterter, mit Lilien besäter Teppich bildet. In dieser Nische der König sitzend, mit der Bügelkrone, im Krönungsornate, mit Zepter und Reichsapfel. Rechts oben der Schild mit dem einfachen Adler, darunter der böhmische Löwe, links oben das Patriarchenkreuz (neuungarisches

Empfohlene Zitierweise:
Otto Posse: Die Siegel der deutschen Kaiser und Könige Band 5. Wilhelm und Bertha v. Baensch Stiftung, Dresden 1913, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Posse_Band_5_0049.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)