2¾ Zoll langes Messer zum Abschneiden der oben genannten Zweige unter- und oberhalb der Aeste; der Winkel zwischen beiden Theilen der auf beiden Seiten geschärfte Kanten hat, dient zum Abbrechen von Zweigspitzen. Ein Astputzer kostet gewöhnlich 48 kr. – 1 fl.
Zur Entfernung von Raupennestern, zum Schneiden der Edelreiser, zum Wegschneiden dünner Zweige im Unfang der Krone ist eine solche Zweigscheere, gewöhnlich „Raupenscheere“ genannt, nothwendig.
Diejenigen bei denen wie hier der abzuschneidende Zweig einen sichern Gegenhalt findet, sind nur allein brauchbar, solche dagegen, die wie eine gewöhnliche Scheere construirt sind, taugen durchaus nichts. Man erhält ein solches Werkzeug bei Dittmar in Heilbronn für 1 fl. 48 kr. (1 Rthlr.) nach Belieben etwas größer und stärker oder kleiner. Letztere Sorte dient besonders wegen ihrer leichten Handhabung zum Schneiden der Edelreiser.
Es ist dieß ein allgemein bekanntes Werkzeug, welches man bald, wie die Abbildung zeigt, eingerichtet antrifft, bald blos mit einem aufrechten Winkel versehen; es dient zum Abbrechen von Zweigspitzen, auf welchen sich im Winter, durch Raupengespinnst festgehalten, dürre Blätterbüschel finden, in denen die Eier mehrerer Schmetterlingsarten überwintern, sowie zum Wegbrechen der mit dem Eierring der Ringelraupe umgebenen Zweige, dürrer Zweigspitzen u. s. w. Man erhält es in den meisten Eisenhandlungen für 18–20 kr. (5–6 Sgr.)
Zur Abnahme von größeren und stärkeren Aesten, bei denen die Bogensäge und noch viel weniger die gewöhnliche Baumsäge nicht hinreicht, ist ein Beil nöthig. Ein ganz unbegründeter Glaube läßt zwar Beilwunden sofort brandig werden, allein es wird kein vernünftiger Praktiker sich durch solchen Unsinn irre machen lassen, zumal die Beilwunden glatt sind, während die Sägewunden gar zu oft nicht einmal abgeglättet werden.
Hier ist ein solches Handbeil abgebildet, wie wir es seit einigen Jahren mit besonderem Vortheil anwenden, welches zugleich als Hammer und Zange dient und also sowohl bei Reparaturen der Umzäunungen der Baumschule, als auch bei den um junge Bäume die auf dem Ackerfeld stehen, zum Schutz vor den Ackerwerkzeugen, nöthigen Gestellen, zu gebrauchen ist. Ein solches kostet ungefähr 1 fl. 36 kr. – 2 fl. je nach der Größe und Schwere desselben; eleganter ausgearbeitet bei Dittmar 3 fl.
Zur sichern und leichten Befestigung der Baumpfähle und zum tiefen Einbringen derselben in den Boden, dient als ganz
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: 8.
Ed. Lucas, J. G. C. Oberdieck (Hrsg.): Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau I. Franz Köhler, Stuttgart 1855, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pomologische_Monatshefte_Heft_1_031.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)