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Gefäß mit Wasser, und in das Gefäß mit Wasser ein Stück Eisen. Wenn man nun dieses Eisen mit der einen Hand hielt, und mit der andern Hand das von dem Donner elektrificirte Lineal anrührete, so fühlte man öfters eine Erschütterung in beyden Armen, wie unter diesen Umständen bey der künstlichen Elektricität zu geschehen pflegt. Es bekräftiget also auch dieses, daß die Materie des Gewitters von der elektrischen Materie auch hierinnen nicht unterschieden sey. Da nun alle Körper von der fortgepflanzten Elektricität elektrificiret werden können, so müssen alle solche Körper, z. E. alle Metalle, Menschen, Thiere, Wasser, Eis, Geld etc. wenn sie mit dem Drat verknüpft und gehörig unterstützt sind, durch die Materie des Gewitters elektrificiret werden, und da aus dem Drat wahre elektrische Funken entstehen, so muß durch diese Funken sich der hochrectificirte Weingeist, Naphtha, Frobens Spiritus etc. entzünden lassen, und da der Herr Prof. Richmann durch die künstliche Elektricität Namen und Figuren blitzen läßt, auch Naphtha und hochrectificirten Weingeist, ohne sie vorher über einer Flamme warm zu machen, anzündet, so können auch durch die natürliche Elektricität des Gewitters Buchstaben und Figuren blitzend gemacht und benannte flüßige Materien angezündet werden. Also kann das Gewitter, so erschrecklich es uns ist, auch zum Vergnügen und zum Lustfeuer dienen.


Italien.

Bologna, den 1. Aug. Man hat auch allhier am 27. vorigen Monats bey einem entstandenen

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Physikalische Belustigungen. Siebenzehntes Stück. Berlin 1752, Seite 479. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Physikalische_Belustigungen_17_St_1752_24.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)