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Um durch die Erfahrung zu sehen, ob die Materie der Elektricität und die Materie des Donners wirklich einerley ist, schlägt Herr Franklin folgenden Versuch vor. Man soll auf einen erhabenen Ort eine Art eines Schilderhäuschens, in welchem eine Person auf einen elektrischen Stativ stehen kann, stellen. Mitten aus dem elektrischen Stativ soll zur Oeffnung des Schilderhäuschens eine eiserne oben scharf zugespitzte Stange heraus gehen und 20. bis 30. Fuß in die Höhe reichen. Wenn das Stativ rein und trocken wäre, so würde die Person, wenn Donnerwolken niedrig über dem Schilderhäuschen weg zögen, bey Annäherung an die Stange elektrisiret werden, und Funken herauslocken, indem dieselbe Feuer aus der Wolke an sich zöge. Wenn die Person eine Gefahr befürchten sollte (welche zwar nicht zu vermuthen ist,) so darf sie nur unmittelbar auf dem Boden des Schilderhäuschens treten, und der eisernen Stange einen Drat oder andern unelektrischen Körper nähern, welcher an eine Handhabe von Wachs oder von einem andern elektrischen Körper angemacht ist. Also wird der Funke den Drat, und nicht die Person, treffen.

So weit Franklin. Bey dem ersten Durchlesen wird man dessen Meynungen für verwegen, hernach aber für sinnreich, und endlich für wahrscheinlich halten. Itzo will ich, durch Anführung der im Sommer 1752. in Europa deßwegen angestellten Versuche darthun, daß diese Meynungen in der Hauptsache, nämlich daß der Donner und die Elektricität einerley sind, durch die Erfahrung völlig bestätiget worden. Ich will diese Versuche nach den verschiedenen

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Physikalische Belustigungen. Siebenzehntes Stück. Berlin 1752, Seite 466. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Physikalische_Belustigungen_17_St_1752_11.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)