Staube der Erde gebildet, als er mit seinen Füßen betritt! Kann er doch mit all seinem Stolze sich nicht vor der Zerstörung einer Krankheit sichern, und noch vielweniger den Streich des Todes abwenden! Möchten daher doch die Menschen die Unbeständigkeit alles Sichtbaren, die Trübsale und Widerwärtigkeiten ihres Lebens, und die Gewißheit sowohl ihres Hinscheidens, als auch der Erwartung des ewigen Gerichts in reifliche Betrachtung ziehen, so ließe sich hoffen, daß sie „ihre Werke an das Licht Christi in ihren Herzen bringen würden, damit sie erkenneten, ob sie in Gott gethan wären oder nicht,“[1] wie der Lieblingsjünger, als Worte aus dem Munde seines theuern Meisters, uns sagt. – Bist du nun wohlgestaltet, von angenehmer Gesichtsbildung und schön; ein musterhafter Abdruck der Würde des menschlichen Wesens? O! so bewundere die Macht, die dich so schuf. Führe ein Leben, das der edlen Gestalt und wundervollen Einrichtung deines Körpers entspricht, und[WS 1] laß die Schönheit desselben dich lehren, deine Seele mit Heiligkeit, dem Schmucke der Lieblinge Gottes, zu zieren. Und bist du ungestaltet und häßlich, so preise nichtsdestoweniger die ewige Güte, daß sie dich nicht zu einem unvernünftigen, Wesen erschuf, und laß es dein Bestreben seyn, durch Hülfe der Gnade, die dir verliehen ist, – denn die göttliche Gnade ist Allen erschienen, – deine Seele mit unvergänglicher Schönheit zu schmücken. Bedenke, „daß die Tochter des Königs der Himmel,“ die Kirche Christi deren Mitglieder alle wahre Christen sind, „inwendig ganz herrlich geschmückt ist.“ Und wenn deine Seele sich
- ↑ Joh. 3, 20. 21.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: nnd
Wilhelm Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Georg Uslar, Pyrmont 1826, Seite 225. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone.djvu/233&oldid=- (Version vom 1.8.2018)