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sehr langsam; galten sie doch anfangs in manchen deutschen Staaten als sehr gefährlich und blieben noch längere Zeit verboten.

Genug! Der Leser darf nicht mit soviel Einzelheiten ge­plagt werden. Zusammenfassend sei gesagt, daß der fürsorgliche Hausvater in den Jahren 1819–1843 durchschnittlich 1 600 Tlr. für seine Familie ausgegeben und dabei nicht nur anständig, sondern recht behaglich gelebt hat; hierbei ist die Miete nicht gerechnet. Für das Haus hat er ein besonderes Einnahme- und Ausgabebuch geführt. Obwohl das Haus außer drei vollen Geschoßwohnungen auch noch im Erdgeschoß angenehme Räume und im 4. Stock eine kleinere Wohnung enthielt, zog er nicht viel Gewinn daraus.[1] Er selbst bewohnte in der Hauptzeit dieser Jahre das halbe erste und das halbe Erdgeschoß nach dem Garten zu und hatte es sich hier in 7 Zimmern, dem Garten und dem Lusthaus äußerst bequem eingerichtet; nur daß er in einer Hofstube schlief, in der jetzt niemand seines Standes den dritten Teil seines Lebens zubringen möchte. Er hatte das Haus seinerzeit mit Schulden belastet übernehmen müssen; es ist ihm wenigstens gelungen, es im Laufe der Jahre durch Zurückzahlung von Darlehen, von Konsenskapitalien, wie man damals Häuser­hypotheken nannte, etwas schuldenfreier zu machen.

Ich lasse nun die drei Brüder nach ihren ausführlichen Tagebüchern hier und da zu Worte kommen.




  1. 5 Jahre war Bürgermeister Jacobi einer seiner Abmieter.
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Paul Rachel: Altdresdner Familienleben. Verlag des Vereins für Geschichte Dresdens, Dresden 1915, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Rachel_Altdresdner_Familienleben.pdf/52&oldid=- (Version vom 5.3.2024)