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Aus dem Leben des Technikers
GustavHeinrich Rachel.

Auch der zweite Sohn des Buchhalters und späteren Stadt­kämmerers Heinrich Wilhelm Rachel hat, vom Vater und vom älteren Bruder beeinflußt, etliche Jahre Tagebuch geführt. Es war dies Gustav Heinrich Rachel, geb. am 8. Dezember 1815. Wie sein Bruder ist er, von der Liebe des trefflichen Vaters und der Mutter, die ganz besonders an diesem zweiten Sohn hing, umgeben, im trauten Hause gemütlich aufgewachsen. Eltern, Großmutter, Tanten und Onkel hat er innig verehrt und widmet dem Verkehr und den Erlebnissen mit ihnen gar manches Blatt seiner sorglich gebundenen Tagebücher. Manches davon ist schon in den zweiten und dritten Abschnitt des Buches eingeflochten, so daß hier hauptsächlich von der eigenartigen Entwickelung des Knaben und Jünglings, von seiner Ausbildung zum Techniker und den Erlebnissen, die ihm in dem damals so neuen Berufe beschieden sein sollten, die Rede sein wird.

Sein Bildungsgang war ähnlich gedacht gewesen, wie der des älteren Bruders. Nachdem er die Privatschule des Schulrat Günther besucht hatte, wurde er zur Kreuzschule gemeldet. Aber schon mit 14 1/4 Jahren 1830 wurde er aus Oberquarta weggenommen und sollte sich einem praktischen Berufe widmen. Er eignete sich durchaus nicht zu den Stoffen der Gelehrten­schule; er war eine sehr praktisch angelegte Natur; war ihm doch

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Paul Rachel: Altdresdner Familienleben. Verlag des Vereins für Geschichte Dresdens, Dresden 1915, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Rachel_Altdresdner_Familienleben.pdf/137&oldid=- (Version vom 8.3.2024)