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Erwähnung dieser Grundthatsache unserer Zeitanschauung bewenden. Allerdings bietet ihm seine Lehre von der Apriorität der Raum- und Zeitformen auch für die Grundthatsache unserer Zeitauffassung eine Art von Erklärung: man kann nämlich im Kantschen Sinne sagen, daß es eben ein apriorisches Gesetz unserer reinen (von der sinnlichen Erfahrung unabhängigen) Anschauung sei, daß wir die zeitliche Folge der Erscheinungen in dem Bilde einer geraden Linie auffassen müssen. Doch wird sich z. B. der Mathematiker durch eine solche Erklärung kaum sehr befriedigt fühlen. Es ist nämlich eine Eigentümlichkeit der tiefsinnigen Denkweise Kants, daß er zwar die Axiome der Mathematik herbeizieht, um durch ihre Denknotwendigkeit die Apriorität der Raum- und Zeitform zu beweisen, daß er aber den umgekehrten Versuch nicht macht, seine Lehre von der Apriorität des Raumes und der Zeit für die mathematische Betrachtung fruchtbar zu machen. Es ist übrigens auch gar nicht abzusehen, wieso der Mathematiker die Lehre von der apriorischen Erkenntnis für seine Begriffskonstruktionen irgendwie nutzbar machen könnte.

Um nun auf unsere Frage zurückzukommen, nehme ich in dem Jetztraume R0, der dem Jetztpunkte t0 entspricht, einen Punkt A0 an. Indem ich alsdann im Verlaufe der kommenden Zeitpunkte t1, t2, t3, ... etc. zu den Räumen R1, R2, R3, ... etc. fortschreite, erhalte ich in jedem dieser Räume einen entsprechenden Punkt, also eine ganze stetige Reihe von Punkten A1, A2, A3, ... etc. Ich werde diese Punkte auch die Zeitprojektionen des Punktes A0 nennen, da sie eben in ihrer Gesamtheit die durch A0 gehende Zeitlinie bilden. Es fragt sich nun, mit welchem Rechte ich diese Zeitlinie eben durch eine Gerade darstelle? In der wirklichen Anschauung nämlich bleibt der Raumpunkt A0 durch alle Zeiten hindurch derselbe Raumpunkt A0, und alle



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Menyhért Palágyi: Neue Theorie des Raumes und der Zeit. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1901, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PalagyiRaumzeit.djvu/29&oldid=- (Version vom 1.8.2018)