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seyn sollte, welches mit Schlachtfeld gleichbedeutend, und woraus ohnstreitig das jetzt gebräuchliche „Wahlstatt“ entstanden ist.

Zwar wird dieser Ort in der uns erhaltenen Geschichte durch keine denkwürdige Schlacht ausgezeichnet. Aber, wahrscheinlich war auch damals, als jene Knochenanhäufung veranlaßt wurde, noch kein Dorf hier angebaut, und die Schlacht kann in sehr entfernte Zeiten fallen; denn die abhängige Lage der Gegend, und der sandige und kiesigte Boden schützen die Knochen vor der Verwesung.

Dürften wir, nach allem diesem, nicht jene Begräbniße auf „der Lüttgen Kirchhof“ in die Zeiten setzen, wo jenes kleiner organisirte Volk, das in der dichterischen Sage zu Zwergen herabsank, noch ungestört in dieser Gegend hausete, diese Knochenaufthürmung aber auf eine


sich gegen den andringenden Feind zu wehren, etwa Ueberreste jenes besiegten und zum Auswandern gezwungenen Volks, die sich in Bergschluchten und Erdlöchern versteckt hatten?

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 357. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/357&oldid=- (Version vom 1.8.2018)