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oder zu sterben. Schneller, als ein Habicht fliegt, sprengt er heran. Und fast hätt’ er sie erreicht, ehe sie es merkte, daß ihr Feind sich ihr nahe. Doch, als sie ihn, zwei Meilen von sich, ersah’, und ihn erkannte an den Thorflügeln eines zerstörten Städtleins, die ihm zum Schilde dienten; da schwenkte sie schnell ihr Roß. Und es flog, von ihren Spornen getrieben, von Berg zu Berg, von Klippe zu Klippe, durch Thäler und Moräste und Wälder, daß, von dem Hufschlag getroffen, die Buchen und Eichen umherstoben, wie Stoppeln. So flog sie durch der Thüringer Land, und kam in die Gebirge des Harzes. Oft hörte sie, einige Meilen hinter sich, das Schnauben von Bohdo’s Roß, und jagte dann den nimmer müden Zelter zu neuen Sprüngen auf.

Jetzt stand ihr Roß sich verschnaufend auf dem furchtbaren Fels, der, von dem Jubeltanz des Bösen, der Teufels-Tanzplatz heißt. Angstvoll blickte Emma, zitternd blickte ihr Roß herab in die Tiefe. Denn, mehr als

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 183. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/183&oldid=- (Version vom 1.8.2018)