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derselben ehedem das Gericht Schwarzach. Es hat eine Kirche zum h. Ulrich und Margaretha, einen Pfarrhof, eine Schule, eine Tafernwirthschaft und eine Mühle. Die Baulast an Kirche und Pfarrhaus haben die Pfarrstellen Dietmanns und Unter-Schwarzach als Zehentherren des Pfarrsprengels, und der Staat wegen des Vogtrechts von 25 fl., welches früher das Collegiatstift Wolfegg bezog, soweit die Mittel der sehr beschränkten Kirchenpflege nicht zureichen. Zu dem Pfarrsprengel gehören die Filiale Ober- und Unter-Luitzen und Rupprechts, sodann im Oberamte Leutkirch: Brändlings, Röthelnberg und Witzmanns. O-Luitzen wurde erst 1815 von der Pfarrei Heisterkirch, und Brändlings 1811 von Wurzach zugetheilt. – D. besteht aus 5 fürstl. Lehengütern, 9 fürstl. Lehensölden und einem Wurzach’schen Kirchenfabrik-Lehengut, einem gräfl. Erbach-Wartemberg-Roth’schen Lehen, einem eigenen Gut und einer Sölde der Kirchenfabrik Dietmanns. Der Boden ist gut und bringt reichliche Früchte. Zur Viehmastung werden häufig Kürbis gebaut, Gemeindevermögen ist keines vorhanden; die Erfordernisse der Gemeinde-Verwaltung werden durch Umlagen gedeckt, und durch solche auch die noch bestehenden Landschafts- und Gemeindeschulden allmählig abbezahlt. D. hat als Theil der Grafschaft Wolfegg mit seinen Parzellen auch den Mitgenuß an den Schul- und Armenstiftungen zu Wolfegg. Das Pfarrhaus, das 1633 durch die Schweden verbrannt worden, wurde 1670/81 wieder neu aufgebaut. Vergl. Unter-Schwarzach.

  • 2) Friedlings, ein k. W. mit 12 Einw., Filial von U.-Schwarzach. Den großen und kleinen Zehenten bezieht der Graf Erbach-W.-Roth. Der Weiler liegt an der südlichen Abdachung der Höhen von O.-Schwarzach, gegen das Wurzacher Ried an der Straße nach Wurzach, und besteht aus 3 fürstl. Lehengütern, s. o.
  • 3) Iggenau, ein k. W. mit 33 Einw., Filial von U.-Schwarzach. Den großen und kleinen Zehenten bezieht von 137 Morgen der Graf Erbach und von 54 Morgen die Pfarrei. Der Weiler liegt am Wurzacher Ried und besteht aus

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Waldsee. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1834, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Waldsee_140.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)