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C. A. Ulm, F. A. Alpeck. Den großen und kleinen Zehnten hat der Spital Ulm, den Neubruchzehnten der Staat zu beziehen. Die Grundlasten betragen 82 fl. in Geld und 440 fl. in Naturalien, wovon der Staat 268 fl., die Kirchenstifts-Verwaltung Ulm 23 fl. 42 kr., der Spital daselbst 193 fl., die Andreas-Kaplanei in Herrlingen 18 fl. 34 kr., das Übrige die Gutsherrschaft daselbst, die Gemeindepflege des Orts u. a. zu beziehen haben.

M. liegt zwar bergig, aber sehr angenehm, in einem wasserreichen Wiesengrunde; Kirche und Pfarrhaus stehen auf der Höhe. Die Kirche hat Lehr zum Filial, die Baulast liegt unentschieden auf der Gemeindepflege des Orts, die des Pfarrhauses auf der Stiftungspflege Ulm. Die Felder sind nicht die fruchtbarsten. Die Wiesen liegen im sogenannten Mähringer Thal; viele Einwohner haben auch Wiesen auf dem Riede in der Ulmer Markung. Der Ort hat eine Schildwirthschaft. Besonders stark wird die Gänsezucht getrieben. Die Landes- und Patronatsherrschaft war früher Ulmisch, 1810 kam der Ort mit Ulm an Würtemberg. In ältern Zeiten war Mähringen ebenfalls Filial von Ulm und der Ort gehörte dem Kloster Reichenau, s. Grimmelfingen. Im J. 1464 stiftete die Gemeinde in ihrer Kapelle eine Messe mit dem Vorbehalt, den Kaplan selbst wählen zu dürfen, indessen wurde die Kirche bis zur Reformation von einem Geistlichen von Ulm aus versehen. 1535 erhielt sie einen eigenen evang. Pfarrer.

Als der Abt von Reichenau 1272, 12. August, dem Kloster Söflingen einige Zehnten der Pfarrkirche in Ulm zu Söflingen, Butzenthal und Harthausen überließ, erhielt die Kirche dafür ein Fruchtgefälle in Mähringen und Lehr. 1366 14. Februar, verleiht Reichenau an Heinr. Städele, Bürger zu Ulm, des Gotteshauses Widdum und Widdumgut zu M. Von Reichenau kamen die Zehnten zu M. 1446 an den Spital Ulm. 1394 stiftet Adelheid Krafft ihre drei Güter daselbst an den Spital Ulm. Allmählig erwarb sich auch das Kloster Söflingen Güter und Gefälle in M. Im Jahr 1281 verkaufte Graf Eberhard v. Würtemberg den Maierhof

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ulm. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 207. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ulm_Seite_207.jpg&oldid=- (Version vom 7.7.2018)