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an Heiligkreuzthal, und auch in dem Landauischen Lehens-Verzeichnisse werden die von Hornstein als Lehensleute der Grafen aufgeführt. S. Landauhof. Schon 1335 überläßt auch Graf Heinrich von Veringen dem Kloster die Eigenschaft eines Hofes, den die von Hornstein von ihm zu Lehen getragen; die Grafen von Veringen aber und die von Grüningen-Landau waren, wie an einem andern Orte gezeigt werden wird, ohne Zweifel von Einem Stamme. Von den Rittern von Grüningen, welche sich, wie häufig die Ministerialen von dem Sitze der Dienstherrn, von dem Orte Grüningen schrieben, kommt ein Ritter Marquart von Grüningen schon bey der Verhandlung zu Bempflingen ums J. 1092 vor, ein Berthold von Grüningen legte nach Sulgers Annalen noch in seinen alten Tagen 1094 zu Zwiefalten das Mönchskleid an, und stiftete 1112 an das Kloster 15 Jch. Äcker zu Grüningen, und sein Sohn Berthold wurde 1139 Abt zu Zwiefalten. In denselben Annalen ist beym Jahr 1170 einer Vergabung Wimars von Grüningen, Dienstmanns Grafen Werners v. Gr. so wie vor und nach anderer Ritter v. Gr. gedacht. Diese Ritter kommen später auch in Kreuzthaler Urkunden öfters vor; insbesondere Otto, miles de Grueningen 1267–1296 und noch 1340 verkaufen Otto von Grüningen und seine Geschwister Haus und Güter zu Gr. an das Kloster H. Kreuzthal; von dieser Zeit an aber verschwinden die Ritter von Grüningen, ob blos dem Namen oder dem Geschlechte nach, möchte schwer zu entscheiden seyn.

Nach den Rittern von Grüningen, aber auch noch lange Zeit und schon im 13. Jahrh. neben denselben, findet man die von Hornstein im Besitze von Gr.[1] und vielleicht gehörten


  1. Vergl. Sulgers Annalen 1286, 1288. Die Burg Hornstein wovon sich die Hornstein schrieben, lag im Laucherthale, und ist jetzt in das Fürstl. Sigmaringische Zuchthaus verwandelt. Zu dem Geschlechte von Hornstein gehörten auch die von Hertenstein, die sich von einer andern Burg im Laucherthale, nahe bey Hornstein, schrieben. In einer H. Kreuzthaler Urkunde von 1271 kommen vor: Manegoldus miles de Hornstein et frater ejus Gozzwinus. Dieser Gozzwin aber wird in Salmansweiler Urkunden Goezwinus de Hertenstein und Mangold selber „Mangold von Hornstein zu Hertenstein“ genannt. In der leztern Verbindung, oder auch „Hornstein genannt von Hertenstein,“ kommen die H. auch anderwärts häufig vor. Die Familie breitete sich mit ihren Besitzungen in vielen Ästen aus; Hornstein-Schatzberg, Hornstein-Wilflingen, Hornstein-Göffingen, Hornstein-Grüningen, Hornstein-Weiterdingen, Hornstein-Bußmanshausen, wovon aber die meisten erloschen sind.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 176. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_176.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)