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in dem disseitigen. Wasser hat E. kein anderes als Regen- und Schneewasser.

Die Pfarrkirche zur h. Catharina steht in einiger Entfernung von dem Orte auf einem Hügel. Sie ist geräumig und freundlich. Früher war sie Filial von Vöhringendorf, 1740 wurde sie mit einem eigenen Pfarr-Caplan versehen, und 1823 zur selbstständigen Pfarrey erhoben, indem durch Übereinkunft mit Sigmaringen derjenige Theil der Zehnten und Gefälle, welchen die Pfarrey Vöhringendorf bezog, dazu verwendet wurde. In diesem Jahre wurde auch ein neues Pfarrhaus von der gut gestellten Heiligenpflege erbaut, welche auch die Baulast der Kirche hat. Das Dorf E. war immer ein Zugehör der Burg Schatzberg.

Schatzberg (nicht Schwarzenberg) liegt 1/4 St. von Egelfingen auf steiler Felsenhöhe, über wilden Thalschluchten. Die noch ansehnlichen, mit wildem Gesträuche bewachsenen Trümmer der Burg machen in der einsamen Gegend einen ernsten Eindruck. Die Burg war ehemals von eigenen Rittern bewohnt, welche sich davon schrieben, so weit man sie aber kennen lernt, zu dem Geschlechte der von Hornstein gehörten. Die Burg lag in der alten Grafschaft Veringen, und ihre Bewohner waren Vasallen der Gr. v. Veringen, so wie der von Grüningen-Landau. In einer Kreuzth. Urkunde von 1267 erscheint Conrad von Schatzberg ausdrücklich als Lehensmann des Grafen Hartmanns von Grüningen, und als solche lernt man die Ritter der Burg auch bey Wilflingen kennen. Mit der Grafschaft Veringen kam 1291 auch Schatzberg mit Zugehör an Östreich, wie aus dem Habsb. Urbar erhellt, und nach dem Östr. Pfandschaftsrodel von 1313 hat ein Herr von Hornstein die Burg Schatzberg (in comitia Veringen) als Dienstlehen inne. Er wird in dem Rodel bey der comitia Sigmaringen, Johann von Hornstein genannt, der für die lehnbare Burghut (er war also Burgvogt oder Commandant, und hatte für Besatzung und Beschützung zu sorgen) auch 2 Höfe in Bingen, das in der Grafschaft Sigmaringen lag, inne. Die von Hornstein

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 157. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_157.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)