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Später erscheint D. in der Urkunde K. Ottos I. v. J. 961 mit einzelnen Gütern als Tauschgegenstand zwischen dem Kloster Schwarzach und dem Bischof von Chur. S. 10. Es wird bey dieser Gelegenheit zum Ertgau gerechnet, und noch in späterer Zeit übte die Grafschaft Friedberg, welche aus jenem Gau hervorging, die landeshoheitlichen Rechte über die Vogtey D. aus. Im 13ten Jahrhundert findet man D. wie Friedberg und die Güter um den Bussen, im Besitze der Grafen von Nellenburg und Veringen und von leztern (nach dem lat. Verzeichnisse der östr. Besitzungen von 1292, von Graf Heinrich von Veringen) wird es mit jenen Gütern 1291 an Östreich verkauft. Östreich verpfändete Dürmentingen an Graf Ruedi von Sulz. Von diesem kam die Pfandschaft an den Truchsessen Hans von Waldburg, wurde dann in den großen Pfandbrief von 1406 aufgenommen und endlich 1680 in eine ewige Mannsinhabung verwandelt. S. Bussen. Es erscheint dabey immer als eigene Vogtey. Der Umfang und die Rechte dieser Vogtey sind in einer Dürmentinger Urkunde von 1407 also bezeichnet: „grenzend an die Vogtey Bussen und sich erstreckend bis Riedlingen; inner derselben liegen Burgau und Heudorf, deren Besitzer von Gundelfingen und von Stein Vogtrecht inner dem Etter beyder Orte üben; hohe Gewalt aber, Raiße, Folge, auch Wildbann zur Grafschaft Friedberg gehören.“

Nach dem Östr. Pfandschaftsrodel von 1313 geniest Ludwig von Hornstein für die lehenbare Burghut auf dem Bussen (omne bladum) alle Fruchtgefälle, mit wenigen Ausnahmen zu D. und noch 1444 besitzen die von Hornstein bedeutende Güter daselbst. Dem Kloster Reichenau hingegen war um diese Zeit nur noch Kirche und Kirchensatz übrig geblieben.

Die Hornsteinischen Güter hatte schon der Truchseß Eberhard 1444 und 1445 für 1100 und wieder 150 fl. erkauft. Es befand sich darunter auch ein Haus, neben dem Rentamte, worin einige Truchsessen ihren Wohnsitz hatten. Von den Truchsessen wurde 1673 auch ein Oberamt zu D. errichtet,

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 152. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_152.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)