Seite:Oberamt Riedlingen 090.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Zusammen in Geld 1136 fl. 42 kr. Dazu kommen: ein Gefälle des Staats aus dem Rathhaus 5 fl. 20kr., Landgarbengefälle des F. von Th. und Taxis mit 137 fl. 56 kr., des F. von Fürstenberg mit 269 fl. 12 kr. Die Zehnten der Stadtpfarrey sind mit 501 fl. 24 kr., von Baden mit 1091 fl. 7 kr., des Spitals mit 533 fl. 56 kr. im Kataster. Dem Staat gehört auch das Fischwasser von der Markung Neufra bis zur Daugendorfer Brücke[1], es ist dermalen für 38 fl. 45 kr. verpachtet.

Der Name Riedlingen kommt offenbar von dem Riede her, an dem die Stadt liegt. In alten Urkunden ist er gemeiniglich Rudelingen, Riudelingen geschrieben. Die Stadt hat eine freye und heitere Lage an und auf einer Anhöhe an der Donau, 1/2 St. südl. vom Fuße der Alp. Sie ist von vielen freundlichen Ortschaften umgeben. Die Poststraßen von Ehingen, Biberach, Buchau, Saulgau, Mengen, Sigmaringen, Gamertingen und Zwiefalten vereinigen sich in Riedlingen. Schade! daß gerade die Hauptstraße, die Dauphinestraße, die Stadt 1/4 St. bey Seite läßt, ein Nachtheil, den die Stadt sich selber zugezogen hat, indem sie sich der Anlegung der Straße durch die Stadt aus übel verstandenem Interesse widersetzte.


  1. In dem Östr. Habsburgischen Urbar von 1303 sind die herrsch. Gefälle und Rechte folgender Maßen beschrieben: „Nutze und Güter die koffet sind umb (gekauft sind von) die Grafen von Veringen zu Rudelingen: die Stat zu R. ist der Herrschaft eigen, die Hofstettzins nirent (inner) der Stat geltent järlich 4 Pfd. 5 ß. 4 d. Cost. die Hofstat vor der Stat 3 Pfd. 17 ß. 1 d. Cost. so geltet der Lobenzins (Laubenzins, der obige Rathhauszins) 5 Pfd. 4 ß. Cost. 10 Schultra, der jeglich 6 d. werth seyn soll – noch jetzt erhebt der Staat Hofstättzinse und für Schweinsschultern 3 fl. 40 kr. – Vff dem ried ist och ein gelt, das hat vergülten bi den meisten eins jars 8 Pfd., bi den minsten 6 Pfd. Cost. Da ist och ain Muli, die gültet zu Zinse 18 Pfd. Cost. – Noch jetzt bezieht der Staat aus der Wagmühle 13 fl. 20 kr. Da litt och Vischenz, die giltet 19 Libr. 3 ß. Die Herrschaft hat da Twing und Bann und richtet Dübe und Vrevel. Da litt och ain Vischenz und Äckerlin und 1 Matte, die geltet miteinander 7 Libr. 19 ß Cost.“
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 090. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_090.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)