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einigen Taxisschen Orten ist Streit darüber. Der Ertrag der Weiden ist in dem Kataster zu 3889 fl. 19 kr. angesetzt.

Der ganze Rohertrag von dem steuerbaren Grund und Boden beträgt somit

 von  Äckern 701.681 fl.
 –  Gärten und Ländern 35.707 fl.
 –  Wiesen 220.681 fl. 12 kr.
 –  Wald 104.928 fl. 30 kr.
 –  Weide   3.889 fl. 18 kr.
1.066.887 fl.
3. Viehzucht.

Pferdezucht. Das Oberamt Riedlingen ist in Beziehung auf Pferdezucht eines der ersten im ganzen Königreiche, sowohl rücksichtlich der Menge, als der Güte der Pferde, in ersterer Beziehung wetteifern nur Waldsee und Biberach mit ihm. Es kommt auf 291/3 Morgen Feld 1 Pferd, während im ganzen Königreiche erst auf 107 M. eines kommt. Die meisten Pferde haben im Verhältnisse zur Bodenfläche Beuren, Heudorf, Taugendorf, Waldhausen, Zell, die wenigsten die Alporte; die besten Bechingen, Zell, Grüningen, Heudorf Taugendorf, Sauggart, Uttenweiler und einige weiter aufwärts gelegenen Orte. Sehr zu statten kommen der Pferdezucht die in dem Oberamte errichteten Beschalplatten. Die Hindernisse der Pferdezucht sind dieselben, wie sie schon bey Ehingen und Münsingen bemerkt worden sind. Ein Haupthinderniß ist auch hier die zu frühe Benutzung der jungen Thiere; der Handel mit Pferden besteht deßwegen auch mehr in Fohlen, als in erwachsenen Thieren.

Rindvieh. Auch in Rindvieh ist das Oberamt eines der stärksten im Königreiche, zwar nicht in Ochsen und Stieren, desto mehr aber in Kühen und Jungvieh. Im Verhältnisse zu dem Flächenraum steht es freylich gegen manche andere Oberämter, so wie gegen das Ganze zurück[1], übertrifft


  1. Vergl. Würt. Jahrb. 1825. S. 410. u. f.f.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 075. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_075.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)