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weil die Kirche des Orts an seinem südlichen Fuße steht; der Weinstein gegenüber vom Kirchberg und der Eselsberg, neben welchem noch der Egelsberg steht. Von diesen Hügeln hat man eine herrliche Aussicht auf die Schneegebirge der Alpen, nach dem Schwarzwald und ins tiefe Unterland hinab.


18. Willmandingen,

ein evangelisches Pfarrdorf mit 601 E. in einer Muhlde auf der hohen Alp, 4 Stunden südlich von Reutlingen; Revier Lichtenstein, Forstamt Urach. Das Patronat der Kirche hat die Landesherrschaft, welche auch den Pfarrer besoldet. Den großen Zehenten bezieht die Herrschaft, Theil daran haben die Pfarrey Genkingen und die Herrschaft Hechingen; der kleine Zehenten gehört der Ortspfarrey, und der (nun aufgelösten) Amtey, Theil daran haben Hechingen und die Pfarrey Genkingen; den Heuzehenten beziehen die Ortspfarrey und die Amtey. Öhmdzehenten wird nicht gereicht; die Pfarrgüter und einige andere Güter sind zehentfrey.

Gefälle beziehen

der Staat, Geld 13 fl. 4 kr. Dinkel 33 Schfl., Haber 50 Schfl., Ackerbohnen 10¼ Simri;

das Kloster Stetten bey Hechingen, Geld 10 fl. 8 kr. Dinkel 36 Schfl., Haber 18 Schfl., Ackerbohnen 10¼ Simri;

die Armenpflege Reutlingen, Geld 3 fl. 16 kr. Dinkel 7 Schfl., Haber 7 Schfl.

die Spitalpflege Reutlingen ebenso;

die Herrn von Schilling, Geld 1 fl. 41 kr. Dinkel 4½ Schfl., Haber 4½ Schfl.

Ferner beziehen die Pfarrey und die Heiligenpflege des Orts und die Pfarrey Melchingen kleine Gefälle.

Willmandingen liegt schon im Donaugebiete. Es theilt sich in 2, ungefähr 300 Schritte von einander abgelegene, Orte –

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Reutlingen. Stuttgart und Tübingen: , 1824, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Reutlingen_144.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)