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4) Der Bröller, bey Hausen an der Lauchart, dessen bey den Quellen ausführliche Erwähnung geschehen wird.

5) Das Löwenmaul, bey Brunnen im Lauchartthale, das übrigens von keiner Bedeutung ist.


5. Gewässer.
a. Quellen.

Die Thäler des Oberamts haben Überfluß an Quellwasser; auch in den Alporten fehlt es in der Regel nicht daran, nur in Holzelfingen und Klein-Engstingen ist Mangel. An mehreren Orten finden sich sogenannte Hungerbrunnen, oder periodische Quellen, die nur zu Zeiten fließen.

Wir bemerken

1. den Mühlbrunnen zu Unterhausen bey der untern Mahlmühle;

2. eine periodische Quelle am Fuße des Lichtensteins;

3. den Hungerbrunnen zu Erpfingen;

4. das Brunnenloch an der Lichtensteiner Steig, das sich in einem Felsen befindet, und sich bey Regenzeit und nasser Witterung ergießt;

5. den Hungerbrunnen bey Groß-Engstingen, der sich an dem freyen Bühl, hinter dem Pfarrhaus befindet, und wenn er sich ergießt, den ganzen Bezirk überschwemmt. Sein Fließen wird für eine böse Vorbedeutung gehalten;

6. den Bröller. Diese berüchtigte Quelle liegt im Lauchartthal, ½ Viertelstunde oberhalb des Dorfes Hausen, an dem rechten Ufer der Lauchart, ganz nahe an der Straße. Ihren Namen hat sie von dem Getöse oder Gebrülle, das sie macht, wenn sie sich ergießt. Dieses Gebrülle soll dem Ergießen immer eine Zeitlang vorangehen, und für die Thalbewohner ein warnendes Zeichen seyn, daß sie das Futter, oder was sie sonst im Thale liegen haben, wegschaffen, weil die ausströmende Wassermasse sich über das ganze Thal verbreitet. So viel ist gewiß, daß das Ergießen gemeiniglich

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Reutlingen. Stuttgart und Tübingen: , 1824, Seite 021. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Reutlingen_021.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)