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Die meisten Parzellen haben Kirche und Schule in Wurzach; nach Diepoldshofen aber pfarren: Bauhofen mit den Einöden; nach Seibranz: Gospoldshofen; nach Dietmanns, Oberamts Waldsee: Brändlings, Röthelenberg und Witzmanns. Gospoldshofen gibt den Großzehenten zum Theil (von 172½ Morgen) zur Pfarrei Reichenhofen, welcher es bis 1611 zugetheilt gewesen war, zum Theil (136 Mrg.) zum ehemaligen Kollegiatstift Zeil, welchem auch sämmtlicher Klein- und Heuzehenten gehört; Albers der Pfarrstelle Wurzach den Groß-, Klein- und Heuzehenten von 126¼ M., den fürstlichen Kammern Zeil und Wurzach Namens des inkamerirten Stifts von 392¼ M., und der Kirchenfabrik Wurzach von 42 M.; Bauhofen ist zehentpflichtig der Pfarrei Diepoldshofen (von 185 M.), dem Stift Zeil und dem Spital zu Waldsee; Brändlings der Pfarrstelle Wurzach; Ober-Schwanden und Unter-Schwanden ebenso; Reinstein dem Stift Zeil mit Ausnahme von 2 M. Acker und 8 M. Waldfelder, welche den Großzehenten zur Pfarrei Wurzach geben; Reute der Pfarrei Wurzach, dem Spital zu Wurzach und dem Stift Zeil; Röthelenberg der Pfarrei Dietmanns; Truschwende der Pfarrei, der Kirchenpflege und dem Spital zu Wurzach und der Pfarrei Ziegelbach, Oberamts Waldsee; Unter-Ried der Pfarrei Wurzach; Wiesen dem fürstlichen Rentamt, der Pfarrei Wurzach (welche den Heuzehenten allein hat), und zu einem kleinen Theile (7½ Mrg.) der Stadt Wurzach; Witzmanns der Pfarrei Dietmanns.

1) Gospoldshofen, Dorf mit 111 Einw.; es liegt an der Ausmündung eines von Seibranz herab sich ziehenden Thales in das sumpfige Achthal, an der Straße von Leutkirch nach Wurzach, 3¼ geom. Stunden von ersterer, 1¼ von letzterer Stadt entfernt. Der an dem Dörfchen vorüber fließende Bach treibt oberhalb desselben die Rumpel- und die Zingerlesmühle, und zerrinnt unterhalb in den Sümpfen des Herrgottsriedes. Im Ort befindet sich eine im Jahre 1839 erneuerte Kapelle zum h. Peter von Alcantara; sie hat keinen bestimmten und regelmäßigen Gottesdienst, noch einen besondern Fond, sondern wird von der Parzellargemeinde unterhalten.

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Beschreibung des Oberamts Leutkirch. Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1843, Seite 254. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Leutkirch_254.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)