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d. Gemeinde 16. Reichenhofen,

bestehend aus 12 (20) Parzellen auf 7 Markungen, mit 1001 katholischen Einwohnern. Der Bezirk liegt zum größeren Theile in dem zu einer fruchtbaren Ackerfläche sich erweiternden Ach- und Niebelthal, zu dem kleineren nördlichen Theile an und auf den waldigen Bergen, deren einen das fürstliche Schloß Zeil krönt. Das Thal der Ach ist ziemlich naß und sumpfig, weniger das der Niebel, welche diesen Bezirk gegen Wuchzenhofen begrenzt, und bei Auenhofen mit der Ach sich vereinigt. Auch hier wird der Schaden, den ihr Austreten anrichtet, nicht selten empfindlich. Die Landstraße von Leutkirch nach Wurzach und Wolfegg durchschneidet den südlichen Theil des Bezirks. Die ökonomischen Verhältnisse der größtentheils von Feldbau und Viehzucht, auch etwas Holzhandel lebenden, fleißigen Bewohner sind im Durchschnitt gut. Weniger ist dieß bei den Bauern auf den Bergen der Fall. Erhebliche Gewerbe gibt es wenige; bedeutend ist nur die fürstliche Bierbrauerei in Zeil, auch sind 2 Mahlmühlen ziemlich stark beschäftigt; außerdem finden sich 2 Sägmühlen, 1 Ölmühle, 2 Schildwirthschaften, 1 fürstliche Ziegelei. Die Vereinödung wurde in Reichenhofen schon 1756, in den übrigen Parzellen, so weit sie nicht von jeher geschlossene Höfe waren, 1801–4 vollzogen. Fast alle Güter sind Falllehengüter des Grundherrn, Fürsten von Zeil. Nur zwei Hofgüter sind, von dem Frauenkloster in Wurzach herrührend, dem Fürsten von Wurzach lehenbar. Im Bezirk sind zwei Pfarrkirchen, Zeil und Reichenhofen; Filialien der ersteren sind Attenhofen, Auenhofen, Boschen, Brunnentobel, Herbratzhofen, Sebastians-Saul und Unterzeil. Nach Reichenhofen gehören

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Beschreibung des Oberamts Leutkirch. Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1843, Seite 216. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Leutkirch_216.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)