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Gemeinder. In die Kirche gehört der Weiler Barabein, eine Schule hat jeder Theil für sich. Früher war Äpfingen selber Filial von Sulmingen und hatte nur eine Caplanei, die aber wegen unzureichenden Einkommens lange unbesetzt blieb, bis jenes im Jahr 1810 von Heinrich Gotthard, Pfarrer zu Sulmingen, mit einer Stiftung von 1000 fl. aufgebessert wurde. Im Jahr 1817 wurde die Caplanei zu einer selbstständigen Pfarrei erhoben. Die Baulast von Kirche und Pfarrhaus hat die Heiligenpflege und nach ihr der Fürst. Die Heiligenpflege besitzt ein Capital-Vermögen von 15.975 fl. und einige Lehengüter. Es soll in älteren Zeiten auch ein Bad und eine Mineralquelle bei Äpfingen gewesen seyn. Der Ort gehörte dem Kloster Salem und bildete einen Bestandtheil der Herrschaft Schemmerberg, mit der es jedoch in späterer Zeit erst verbunden wurde. Ehe der Ort in den Besitz des Klosters kam, hatte er verschiedene Herren. Im Jahr 1281 verkaufte der Ritter Ulrich v. Essendorf alle seine Besitzungen in Äpfingen an den Bertholdum ministrum (Ammann) von Biberach.[1] 1318 verkaufte Heinrich Luitberger von Äpfingen alle seine Güter in Äpfingen an das Kloster Ochsenhausen, und 1365 verkaufte Ulrich v. Hörningen um 20 Pfund Heller ein Gut in Äpfingen an Gutenzell; 1385 verkaufte Eberhard v. Freyberg zu Achstetten seine Leute und Güter sammt Vogtrecht über die Sct. Blasischen eigenen Leuth und Güter, deßgleichen ein Holz allda um 300 Pfund Heller an Biberacher Bürger, und diese kauften 1392 von Ulrich, dem Gretter, von Andelfingen, Bürger zu Biberach, die Vogtei zu Äpfingen; 1390 kaufte das Kloster Heggbach um 60 Pfund ein Gut, das es 1442 an die Pfarrpflege Biberach um 170 fl. verkaufte. 1438 verkauften Hans Jaeck und seine Söhne von Biberach und 1444 Heinrich Tünchers Wittwe von da ihre Güter, Leute und Vogtei zu Äpfingen an das Kloster


  1. Ein Bischof Berthold von Würzburg soll 1184 dem Kloster Salem mehrere Güter in Äpfingen und wieder ein Bischof Berthold von Würzburg 1287 eben demselben Kloster mehrere Rechte im Dorf geschenkt haben. Das Letztere mag richtig seyn, aber 1184 gab es keinen Bischof Berthold von Würzburg.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 191. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_191.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)