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die evang. Pfarreien der Oberämter Ellwangen, Neresheim und (Täferroth ausgenommen) Gmünd.

Die ganze Diöcese umfaßt 21 Pfarreien mit 22 angestellten Geistlichen[1]; im Oberamte sind es deren 7 mit 8 Geistlichen. Von diesen hat der Pfarrer zu Adelmannsfelden mehrere Filialien im Oberamte Ellwangen, der zu Oberkochen einige Pfarrkinder im Oberamte Neresheim, Essingen und Lauterburg aber ein paar Filialien im O.A. Gmünd.

Die Diöcese Aalen ist der Generalsuperintendenz Hall zugetheilt, mit allen ihren Zubehörden.

Sitz des katholischen Dekanats ist gegenwärtig das Pfarrdorf Hofen. Es umfaßt die sämmtlichen katholischen Pfarreien des Oberamts nebst den Pfarreien Hausen a/Roth und Untergröningen (wozu im Adelmannsfelder Bezirk Vorhardsweiler gehört) im O.A. Gaildorf, in welchem auch etliche Filialien von Hohenstadt und Schechingen liegen. – Heuchlingen hat ein Filial im O.A. Gmünd.

Dagegen pfarren die Katholiken in Essingen und Lauterburg nach Bartholomä und Lautern, Dek. Gmünd, einige Parzellen von Adelmannsfelden pfarren nach Bühlerzell und etliche von Pommertsweiler nach Neuler, beides im Dekanat Ellwangen. Zum Dekanate Neresheim gehören 2 Parzellen von Unterkochen auf der Höhe des Hertsfeldes gelegen, als Filialien von Waldhausen.

B. Anstalten.
a) Schulen.

Außer den gewöhnlichen Volksschulen war in Aalen von lange her ein lateinischer Präceptor angestellt. Diese Schule ist 1840 erweitert worden und besteht jetzt aus einer Collaboratur-, Präceptorats- und Realclasse.

Der Reallehrer hält zugleich für Lehrlinge eine Sonntagsschule, in welcher besonders gezeichnet wird; doch ist der Lerntrieb[ws 1] sehr unbedeutend. Erfreulicher sind die Früchte der Zeichen- und Modellirschule in Wasseralfingen für die Lehrlinge des Hüttenwerks.

Deutsche Schulen, überall nach Confessionen getrennt, bestehen im Bezirk 20 evangelische, 25 katholische, mit beziehungsweise 10 und 14 Schulmeistern, 5 und 1 Unterlehrern, 5 und 10 Provisoren. In Aalen wurde mit dem Winter 1851/52 auch eine Fortbildungsschule für Lehrlinge und Gesellen an 2 Abenden wöchentlich eingerichtet, welche vorderhand ihren Fortgang hat. Eine Kleinkinderschule entstand 1853.


  1. Dazu noch seit 1853 eine ständige Pfarrverweserei in Kapfenburg.

Anmerkungen [WS]

  1. Berichtigung: Lerntrieb statt Lernbetrieb
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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_111.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)