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sich unterhalb des Weilers die Sechta und der Kirchenbach; ein kleiner See liegt außerhalb und eine Wette innerhalb des Orts.

Die landwirthschaftlichen, natürlichen und Vermögens-Verhältnisse sind wie in Kerkingen. Außerhalb des Orts steht an der Ellwangen-Nördlinger Landstraße eine Ziegelhütte.

Nahe am Ort soll ein römisches Kastell gestanden sein.

In Utz- oder Uzzelingen lebte um’s Ende des 13. Jahrhunderts ein Dom. Fridericus de Uz. strenuus miles, welcher vor 1312 † eine Wiese an der Sechta verkauft hatte an’s Kl. Zimmern.

Ihm folgten (um nur die sicher hieher gehörigen Namen zu nennen) ein Raban 1336, ein Conrad 1387–1422, Vogt zu Ellwangen, und ein Conrad II. von Utzlingen, sein Sohn, 1434 ff., welcher mit seinen Schwestern ein Gütlein zu Röhlingen verkaufte. Als Reichslehen besaßen die zwei Conrade die Höfe Vogel und Forst am Hornsberg. In Itzlingen selbst hatten aber auch allerlei andere Herren Besitzungen; z. B. Marquard der Kämmerer von Bopfingen schenkte der Deutschordenskommende Ellingen 1272 30 Morgen Ackers in Uzz., welche später an die Deutschordenskommende von Oettingen gelangten. Den Zehenten stifteten die Grafen von Oettingen in’s Kloster Langheim 1309; die Herren von Thannhausen resignirten 1326 auch den Kirchsatz, welchen die Grafen von Oettingen sofort dem Deutschorden übergaben. Fritz der Jagsheimer heißt 1376 zu Utzlingen gesessen und Otto von Thannhausen wurde 1386 von Oettingen mit Gütern zu Utzlingen belehnt.

Ein anderer Theil des Ortes war im Besitz von Bopfinger Bürgern; ein Ulrich und Endres Fuchshard z. B. verkauften 1384 und 1412 Wiesen um 75 Pfd. an die Johanneskapelle zu Harthausen und um 105 fl. an die Kirche zu Jagstheim, wohin auch Wilhelm von Jagstheim einige Güter zu Itzlingen vermachte. Fritz Jagstheimer hatte von dem Bopfinger Raban Holzmann 1 Hofstatt und 20 M. Acker gekauft und an Hans von Elchingen weiter verkauft, sie wurden aber 1378 dem Holzmann wieder zur Nutzgewer zugesprochen.

Weitere Besitzungen hatte Kuno von Killingen c. 1380–90. Die Herren von Flochberg hatten schon 1338 Wiesen an das Kloster Heilsbronn verkauft, und so kam nach der Reformation eine Selde an Brandenburg-Ansbach.

Das Spital zu Nördlingen hatte schon 1367 Besitzungen und brachte die meisten Güter des Orts zusammen, schwerlich von einem Herrn von Gemmingen, der 1478 halb Itzlingen [1] und einen Hof im Forst als ötting’sches Lehen besessen haben soll. Eine Bopfinger Pflege erwarb einen Hof, den Nördlinger Bürger um 550 Pfd. anno


  1. Es mag eine Verwechslung sein mit dem Dorfe im Kraichgau, welches heutzutag Ittlingen heißt.
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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 335. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0335.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)