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So erwarb Kloster Kaisersheim am 2. Februar 1279 ein Lehen in Folge von Schenkung des Eggehard von Hohenberg auf dem Härdtsfelde (Reg. Boic. 4, 85, vergl. OA.Beschr. Neresheim 228), am 24. Juli 1306 eine Wiese in Folge Schenkung des Bischofs Heinrich von Chalcedon (vergl. S. 761, Reg. Boic. 5, 100), Kloster Zimmern am 10. Juli 1284 zwei Güter und eine Hofstatt durch Kauf von Walther von Stein, Dienstmann Graf Ludwigs von Oettingen, und seiner Gattin Agnes, während dasselbe Kloster den 27. September 1317 eine Wiese mit der Hofstatt der Mühle an Rudolf von Geislingen vertauschte, Kloster Neresheim Güter bereits vor dem Jahre 1298 (OA.Beschr. Neresheim S. 375), Kloster Kirchheim (s. auch unten) am 16. April 1340 Wiesen durch Kauf von Ritter Eckart von Merkingen (Dorfmerkingen OA. Neresheim). Selbst das weiter entfernt gelegene Kloster Fulda erhielt im Jahr 1313 als Ersatz für eine bisher von ihm zu Lehen gehende, nunmehr aber an Kloster Zimmern überlassene Mühle in Deiningen (bayr. AG. Nördlingen) letzterem Kloster gehörigen Besitz zu Sechtenhausen durch Vermittlung des Ritters Eberhard von Kirchheim (OA. Neresheim) überlassen, worauf es damit den Grafen Ludwig von Oettingen, letzterer wieder genannten Eberhard belehnte.

Bald nach Beginn des 14. Jahrhunderts erscheint hier eine Familie Jäck oder Jagg gesessen, eine öttingische Ritterfamilie, welche nach der Vermuthung des Herrn Baron von Löffelholz vielleicht mit den Reichsministerialen von Hor(Har)burg (bayr. AG. Donauwörth) in Verbindung stand: den 13. Juni 1312 erkaufte Siefried genannt Jäck (auch 1324 erwähnt) eine hiesige Wiese von dem obengenannten Bischof Heinrich, welcher sie von einem Bopfinger Bürger erworben hatte, im J. 1342 werden Siefried der Jagg der ältere sel. und seine Kinder Sifrid der Jagg der jüngere und Anna, die Kemnaterin genannt, im Jahr 1347 „Sifrids des Jaggen sel., der zu Sehtanhusen gesessen was“ Tochter Agnes, Wittwe des Fritz von Killingen, Gemahlin des Volkart Morstein und Walther von Ellrichshausen zu Zöbingen, Sohn ihrer Schwester Elisabeth; eben diese Agnes verkaufte mit Einwilligung ihres Sohnes erster Ehe, Wilhelm des Killingers, ihren Theil des Brüls dahier, den sie mit ihrer Schwester Adelheid der Scharrmeisterin, Gattin Syfrieds des Scharrmeisters, gemein hatte, am 17. Februar d. J. um 60 Pfd. Heller, ebenso am 7. Januar 1357 ein hiesiges Gut um 430 Pfd. Heller an Kloster Kirchheim, während Adelheid selbst ihren Theil an diesem Brüel am 27. Dezbr. 1347 eben dahin um 68 Pfd. Heller verkaufte (vergl. Wirt. Franken 6, 432–434, auch OA.Beschr. Neresheim S. 333). Mit diesen Töchtern scheint die Familie ausgestorben zu sein. (Über Besitz der Familie von Pfahlheim s. oben S. 766.)

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 829. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_829.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)