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– Am 4. Juli 1363 stiftete Ulrich von Röhlingen an die hiesige Frühmesse einen unter Zuziehung des Pfarrers und eines anderen Priesters zu feiernden Jahrtag (S. 673), im J. 1405 Georg von Wöllwarth einen weiteren; eine hiesige Messe verliehen den 28. August 1394 Sytz von Westhausen, Geory von Guggenberg und Geory von Weiler und im J. 1524 wird der von der Kommende Kapfenburg verliehenen Kaplaneipfründe Unser l. Frauen Altars in der Pfarrkirche gedacht.

Die Sylvesterkapelle wurde von der Gemeinde aus Anlaß einer 16 Jahre lange anhaltenden Lungenfäule des Viehs im J. 1626 gegründet, 1685 größer neugebaut.

Von 1711–1766, somit 55 Jahre lang, war hier Ferd. Jakob Freihard Pfarrer, † im 89. Lebensjahre.

Baiershofen, Weiler, mit Wagenhofen, Weiler, 2 km westlich von W. an der Straße nach Aalen frei gelegen.

Der, seinem Namen nach auf den Eigennamen Baier zurückzuführende, Weiler B. kommt zuerst, wie es scheint, als Sitz einer ritterlichen Familie vor, indem Heinrich von Pairshoven zugleich mit Diemar von Westhausen und Konrad und Siefried von Pfahlheim den 22. April 1322 als Zeuge Abt Rudolfs von Ellwangen erscheint (vergl. auch oben S. 781).

Gegen Ende des 14. Jahrhunderts, den 24. Juni 1384, verkaufte Elsbet die Vetzerin Konrads von Westhausen Wittwe ihren Hof zu Bayrshofen, 2 Höfe zu Frankenrutin und einen zu Husen (Jagsthausen) um 400 fl. an Abt Albrecht und das Gotteshaus zu Ellwangen. Derselbe Abt vertauschte den 18. Aug. 1391 ein hiesiges Lehengut an Heinrich von Westerstetten (S. 783), ein Lehen, welches ums Jahr 1440 an Wilhelm und Hans von Ahelfingen übergieng, von denen der letztere den 2. Juni 1468 auch noch Güter des Jörg von Vellberg dahier erkaufte. – Seit dem 23. April 1393 trug Georg von Wöllwarth d. J. und seine eheliche Hausfrau Anna, Ulrichs von Röhlingen Tochter, einen Hof und ein Gut dahier, wohl röhlingisches Erbe, von Ellwangen zu Lehen, woran sich im J. 1404 noch weiter etliche zuvor lainbergische (von der andern Tochter Ulrichs her) Lehen und Güter anreihten (S. 782). Diesen Besitz, d. h. drei Lehenhöfe bezw. Güter verkauften die 3 Gebrüder Heinrich Christoph, Alexander und Sebastian von Wöllwarth den 12. Juli 1642 um 450 fl. an den ellwangischen Obervogt zu Ahelfingen Johann Kaspar Blarer von Wartensee, dessen Nachkommen,

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 788. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_788.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)