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Röhlingen den 20. Mai 1357 als Zinslehen an Egghard von Eppenberg um 100 Pfd. Hllr. Der genanntem Egghard gehörig gewesene Bauhof kam in der Folge an Christine von Welden, die ihn an Georg Guggenberger um 80 fl. rh. verkaufte, welcher hinwiederum dem Hans Engelhart von Aalen im Jahr 1393 die Lösung der Hälfte des Hofes um 40 fl. gestattete. Den 12. November 1512 verkaufte Georg von Wöllwarth und Engel Praunegkerin von Westhausen, seine eheliche Gemahlin, an Wolf von Ahelfingen mehrere Güter dahier um 234 fl. rh., Wilhelm von Wöllwarth der Ältere wohnhaft zu Ellwangen an Jerg Weinschenk den Wirth zum Weiler den 29. Februar 1548 ein eigenthümliches Gütlein, Erbe von seinem Vetter Wolf von Ahelfingen, um 200 fl. rh. Im Jahr 1503 war Heinrich Vickel von der S. 311 genannten Ritterfamilie hier gesessen, im Jahr 1539 vergliech sich seine Wittwe Anna Hirsbergerin mit Wolf von Ahelfingen wegen einer hiesigen Hofstatt und deren Söhne David, Kaplan, und Joachim, Wirth, werden noch 1559 dahier genannt.

Eine hiesige Badstube wird 1350, 1401, ums Jahr 1440, 1460, 1471, ein Schloß im Jahr 1526, ein Siechenhaus im Jahr 1538 erwähnt.

Aus Westhausen gebürtig war Franz Xaver Müller 1783–1802 letzter Abt des Klosters Kaisersheim (Steichele, a. a. O. 2, 656 ff.).

In kirchlicher Hinsicht ist folgendes hervorzuheben. Auf Bitte der Gebrüder Ritter Herbrands und Diemars von Westhausen, welche die in der Pfarrei Lauchheim gelegene Kapelle dahier mit Einwilligung der Gebrüder Eberhard des Ehringers als Patrons und Eberhards von Gromberg, sowie des Lauchheimer Pfarr-Rektors Konrad reichlicher ausstatteten, bewilligte Bischof Degenhard von Augsburg den 17. Mai 1303 die Bestellung eines eigenen Geistlichen. Die Haltung des Gottesdienstes, die Sepultur und die Verwaltung anderer Sakramente, jedoch ohne Verletzung der pfarrlichen Gerechtsame, und die von Diemar, Heinrich und I(re)nfried von Westhausen mit Einwilligung des Pfarr-Rektors Eberhard und des Patrons Eberhard von Ehringen mit Gütern zu Ruithal, Reichenbach, Westhausen gestiftete weitere Messe (Kaplanei zum h. Nikolaus) bestätigte Bischof Friedrich den 26. Juli 1330 (Khamm a. a. O. I. 134 ff.) Den 25. Februar 1363 wurde die hiesige Filialkirche (zu St. Moritz) mit der Mutterkirche zu Lauchheim dem Deutschorden inkorporirt und gieng den 25. Febr. 1538 aus dem Besitz der Kommende Mergentheim in den der Kommende Kapfenburg über (s. S. 612, 609). Im J. 1392 werden 2 Frühmesser hier genannt, an deren Stelle später einer trat. Wie lange die Kirche Filial von Lauchheim blieb, ist nicht sicher zu ergründen; in Folge der Aufhebung des Deutschordens kam das Patronat der Pfarrei sowohl als der Kaplanei an die Krone, während bei letzterer seit dem J. 1858 bischöfliche Kollatur stattfindet.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 787. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_787.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)