Seite:OberamtEllwangen 774.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Im Jahr 1314 erstmals genannt (s. S. 776) gehörte Walxheim ursprünglich wenn nicht ganz, so doch größtentheils zur Propstei Mönchsroth (bayr. A.G. Dinkelsbühl). Ums Jahr 1535 wurde dahier unter des Propsts Siegel eine neue Dorfordnung aufgerichtet, aus welchem Anlaß von 9 erwählten Personen der Propst 5, die anderen Herrschaften 4 aus ihren Hintersaßen bezeichneten, auch insbesondere ein spital-bopfingischer Hintersaße erwähnt wird. Durch die Aufhebung der Propstei in Folge Einführung der Reformation in der Grafschaft Oettingen im Jahr 1558 (s. u.) wurde der Ort vorherrschend öttingen-öttingisch. 1

Fürst Albrecht Ernst II. zu Oettingen verkaufte den 29. Mai 1713 das in das Klosteramt Mönchsroth gehörige Dorf Walxheim sammt den darin und zu Buchhausen (Gem. Pfahlheim), Unter-Radach, Ober-Meislingen, Oberhardt (diese alle bayr. A.G. Dinkelsbühl) und Buckenweiler (O.A. Crailsheim) angesessenen botmäßigen Unterthanen nebst andern Zinsen, Steuern und Gefällen mit allen zugehörigen Rechten und Gerechtigkeiten, ingleichen den Bauhof zu Mönchsroth, über welchen schon am 7. Oktober 1712 ein Kaufbrief gefertigt worden, ferner das Fischwasser der Roth und den nächst Thannhausen liegenden sog. Dannhauser Weiher im Umfang von ungefähr 111/2 Tagwerk, den großen Getreidezehnten zu Ober- und Unter-Deufstetten (O.A. Crailsheim), Hardt, Buckenweiler, Dambach und Enchenhof, mit aller Civiljurisdiktion und Vogteilichkeit unter Vorbehalt nur der hohen Wändel und malefizischen Casus, welche nach der peinlichen Halsgerichtsordnung an Leib und Leben abzustrafen, sowie der Extraordinaristeuern um 53.000 fl. (inkl. 150 Dukaten Leihkauf) an den kaiserlichen Generalproviantdirektor und Oberfeldkriegskommissär Johann Philipp von Schell, Edlen Herrn auf Bauschlott und Stetten. Allein mit dem Rückkauf der Herrschaft Mönchsroth durch den Fürsten Johann Aloysius I. von Oettingen-Spielberg im Jahr 1749 (S. 734) wurde auch Walxheim wieder öttingisch und verblieb es zunächst, bis es 1806 unter bayrische, 1810 unter württembergische Landeshoheit kam. Zum Zweck obigen Verkaufes war Walxheim sammt dem Bauernhof zu Buchhausen mit 25 Unterthanen an beständigen Gefällen zu 675 fl. 50 kr., an unbeständigen zu 572 fl. 24 kr. 2 Hllr., zusammen zu 1248 fl. 14 kr. 2 Hllr. angeschlagen worden. Hievon giengen zu verschiedenen Nothwendigkeiten jährlich ab ungefähr 330 fl., verblieben noch 918 fl. 14 kr.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 774. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_774.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)