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auf älterem öttingischem Herkommen. Im Jahr 1865 und 1866 wurden die Eigenthums- und Baulastverhältnisse in Betreff der Kirche und des Pfarrhauses im Vergleichswege neu geordnet.


3. Bühlerthann,
Gemeinde II. Klasse mit 1509 Einwohnern; 1. Bühlerthann, Pfarrdorf, mit Fallhaus, Haus, und Niedermühle, Haus, mit 635 Einw., wor. 52 Evang.; 2. Fronroth, Weiler, 224 Einw., wor. 19 Ev.; 3. Halden, Weiler, mit a) Avenmühle, Haus, b) Blashof, Haus, c) Heuhof, Haus, d) Kreidelhäusle, Haus, e) Thannberghalden, Haus, – mit 200 Einw. wor. 34 Ev.; 4. Hettensberg, Weiler, 113 Einw.; 5. Kottspiel, Weiler, mit Weidenmühle, Haus, 286 Einw., wor. 34 Ev.; 6. Thannenburg, Schloß, 21 Einw., wor. 2 Ev.; 7. Vetterhöfe, Weiler, 30 Einw.
Kath. Pfarrei in Bühlerthann, Kath. Kaplanei in Kottspiel; die Evangelischen in Parz. 1, 2, 4, 6, 7 sind nach Obersontheim, OA. Gaildorf, die in Parz. 3 und 5 nach Geifertshofen, OA. Gaildorf eingepfarrt.

Der freundliche Ort liegt auf der linken Seite der von Süden nach Norden strömenden Bühler auf einer leichten flachen, im Süden durch ein Thälchen abgegrenzten Bodenerhebung und war vor Zeiten durch Wall und Wassergraben, von denen noch ziemliche Spuren erhalten, und durch feste Thore geschirmt. Noch geht die Sage, Bühlerthann sei früher größer gewesen und habe Stadt Schwarzenburg geheißen. Von Südosten her blickt Schloß Thannenburg mit seinen hohen Mauern gebieterisch her ins grüne friedliche Bühlerthal. Die Staatsstraße von Ellwangen nach Hall und die Vicinalstraße von Obersontheim das Bühlerthal hinauf nach Bühlerzell und ins Kocherthal kreuzen sich im Ort und unterhalten einen regen Verkehr.

Die dem h. Georg geweihte im Jahr 1861 erbaute Kirche liegt so ziemlich inmitten des Orts, ein großes Gebäude, in einfachem Rundbogenstil, ein lichter breiter dreischiffiger Raum, die Schiffe durch Holzpfeiler getheilt und mit Holzdecken überspannt. Der von der früheren Kirche übrig gebliebene nach oben achteckig werdende Thurm ist in die Westseite der jetzigen hineingebaut. Vom 16. April 1860 an wurde die alte Kirche, weil sie theils zu klein theils baufällig war, niedergerissen. Die

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 541. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_541.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)