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wurde, scheint sich Drouhot schließlich mit einer Auswahl von 8–9 von 60 aufgehobenen Pferden, 400 Ellen Tuch und einer Abfindungssumme von 1000 Franken begnügt zu haben. Milder als die anderen französischen Generale bewies sich im Jahr 1797 der Generaladjutant Bertrand, welcher bei Stadtschultheiß Emer einquartirt wurde, nach seiner Abreise sich für die empfangenen Höflichkeiten bedankte und für den Bedürfnißfall seine Verwendung zu Gunsten des Fürstenthums anbot.

Für die Propstei wurden allein die während der Jahre 1794 bis 1797 in Folge des Kriegs gemachten Schulden (mit Einschluß einiger weniger Schenkungen) auf 313.300 fl. berechnet und im Zusammenhang namentlich mit den während der letzten Kriegszeit erlittenen Beschädigungen bestand das Aktivkapitalvermögen des Kapitels im Jahre 1801 aus 58.671 fl. 4 kr., wogegen die Schulden 124.303 fl. 24 kr. betrugen, was einen Passivstand von 65.632 fl. 20 kr. oder, da sich unter der ersten Summe ein wahrscheinlich bei Ausgleichung der Kriegslasten abzuschreibender, vorgeschossener Posten von 24.000 fl. befand, zur Bestreitung der noch vorkommenden Auslagen 20–24.000 fl. nöthig waren, einen Passivstand von 113.632 fl. 20 kr. ergab [1].


  1. Auch noch unter württembergischer Herrschaft hatte die Gegend Anfangs schwer durch Kriegsschaden zu leiden und es belief sich derselbe z. B. für das Amt Röthlen aus der Zeit des Herbsts 1805 – in der Mitte Septembers zog der bayrische Generallieutenant von Wrede aus der Ulmer Gegend über Ellwangen nach Rothenburg an der Tauber – und Frühjahrs 1806 während welcher im September und Oktober 1805 häufige Durchzüge und Einquartierungen von österreichischen und französischen Truppen und im März ff. 1806 französischer zurückkehrender Truppen stattfanden, an Nacht- und Rastquartier, Standquartier, Fourageabgaben, Naturallieferungen, Fuhren und Vorspannen (mit Einschluß der dabei zu Grund gegangenen Wagen und Pferde), Spital- und Kranken-, Schanz-, Exekutionskosten, Feldschaden, Abgang und Verlust bei Naturallieferungen, weggenommenen oder gegen schlechtere ausgetauschten Pferden bei Pfahlheim (mit Halheim und Hochgreut) auf 42.429 fl. 391/2 kr. (französische und alliirte Truppen 38.864 fl. 241/2 kr., österreichische 3565 fl. 15 kr.), Röhlingen (mit Erpfenthal, Röthlen und Steigberg) 42.937 fl. 22 kr. (42.934 fl. 52 kr. bezw. 2 fl. 30 kr.), Killingen (mit Haisterhofen, Dettenroden, Elberschwenden) 16.488 fl. 33 kr. (15.622 fl. 41 kr. bezw. 865 fl. 52 kr.), Ellenberg (mit Breitenbach, Hirlbach, Haselbach, Eiberg, Georgenstadt, Hueb) 28.274 fl. 36 kr. (nur französische), Birkenzell (mit Stödtlen, Hintersteinbach, Beersbach, Kraßbronn und Hofstetten) 35.229 fl. 13 kr. 4 Heller (32.008 fl. 57 kr. 4 Heller, bezw. 3220 fl. 16 kr.), Neunheim (mit Neunstadt, Rattstatt, Eigenzell, Stocken und Muckenthal) 46.912 fl. 7 kr. 4 Heller (nur französische), Westhausen (mit Reichenbach und Jagsthausen) 44.610 fl. 49 kr. 4 Heller (43.298 fl. 47 kr. 4 Heller bezw. 1312 fl. 2 kr.), d. h. einschließlich auch der damals noch nicht württembergischen Theile einiger dieser Orte. Rechnete man dazu noch das damals ins Amt Röthlen gehörige Raustetten, sowie die Orte Frankenreute, Baiershofen, Immenhofen, welche ihre Leistungen anderswohin machten, und noch einige andere im Zusammenhang stehende unbedeutendere Posten, wogegen an einzelnen Orten der
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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 508. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_508.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)