Seite:OberamtEllwangen 461.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

1061–1076: er wird als Schuldner Kaiser Heinrichs IV. für eine bedeutende Summe Geldes genannt, was vielleicht von seiner Einsetzung herrührte, und überließ im J. 1073 die Reliquien des h. Benignus an die Lieblingsstiftung seines Verwandten, des Erzbischofs Anno von Köln, Siegburg (Mon. Germ. SS. 11, 482 ff. Gfrörer, Gregor VII. Bd. 1. S. 554). – Udo 1076–1090 († nach dem Necrolog. Elwac. 10. September). – Isambert 1090–1094 (desgl. 5. September). – Adelger 1094–1102 (desgl. 10. November). – Ebo 1102–1113 (desgl. 14. Juli). – Richard II. der Rothe 1113–1118. – Helmerich (ohne genügend sicheren Nachweis in späterer Zeit Graf von Oettingen genannt) 1118–1136. – Adalbert I. (nach dem Chron. Elwac. von Rümesberch, möglicherweise, jedoch nicht sicher, Ronsberg bayr. AG. Ober-Günzburg) 1136–1173: er war angesehen bei Kaiser Friedrich I., auf dessen Hoflagern in Ulm am 5. Febr. 1157, in Nürnberg am 6. März 1163 und in Bischofsheim am 18. August 1165 er sich einfand [1]. – Adalbert II. 1173–1188 in welchem Jahre er resignirt: er ist wohl derjenige Abt Adelbert, welcher sich, ohne Zweifel mit Rücksicht auf den Brand des Jahrs 1180, im Necr. Elwac. als „fundator hujus novi monasterii“ zum 19. Juli eingetragen findet. – Kuno I. 1188 bis 1221: ein tüchtiger, wie es scheint auch für Staatsgeschäfte geschätzter Fürst, bekleidete er 33 Jahre lang die Ellwanger und, durch Kaiser Friedrichs II. Gunst, seine letzten 4 Lebensjahre (seit 1217) zugleich auch die Fuldaer Abtswürde und tritt auch in der allgemeinen deutschen Geschichte mehrfach hervor. So erscheint er nicht bloß auf herzoglichen und königlichen, kaiserlichen Hoftagen, wie bei Herzog Friedrich V. den 25. April 1189 zu Lorch, bei K. Heinrich VI. den 4. November 1192 zu Mühlhausen und den 6. Dezember 1195 zu Worms [2], bei K. Otto IV. den 20. Februar 1209, sodann am 24. Mai desselben Jahres auf dem großen Hoftag zu Würzburg, wo sich Otto mit Beatrix, Tochter König Philipps, verlobte, namentlich aber sehr oft am Hoflager Kaiser Friedrichs II. [3], sondern schrieb insbesondere am 28. Mai 1199 mit anderen Fürsten und Großen Deutschlands an Papst Innocenz III. über die vollzogene Wahl K. Philipps, welche auch der Papst anerkennen möge. Endlich wurde er nicht lange vor seinem Tode im Frühjahr 1220 von Kaiser Friedrich II. nach Rom gesandt, um mit Papst Honorius III. wegen seiner


  1. Mon. Boic. 29a S. 338. 380. Stumpf-Brentano, Acta Imperii S. 511.
  2. Töche, Kaiser Heinrich VI. S. 390.
  3. So schon den 16. März 1215 zu Nürnberg, Anfang Aprils zu Augsburg, den 11. April und 20. Juni zu Ulm, den 29. Juli auf einem Hoftag zu Aachen, desgleichen den 8. September zu Würzburg, den 10. Dezember zu Nürnberg, den 11.–15. Mai 1216 zu Würzburg, den 26. Juli zu Ulm, den 8. September zu Nürnberg, den 13.–17. Februar 1217 auf einem Hoftage zu Ulm, den 20. Juni 1218 zu Friedberg, den 26. Oktober zu Nürnberg, im Dezember zu Fulda, im Mai 1219 zu Augsburg, den 15. August zu Frankfurt, darauf zu Worms, den 2. November zu Nürnberg, im Mai 1220 zu Hagenau, im Juli, den 7. und 17. August zu Augsburg. Vgl. überhaupt Böhmer-Ficker, Regg. Imperii, V, 1. Nro. 27. 269. 280b. 785. 788. 791. 804–806. 814. 828. 856–859. 863. 873. 874. 877. 892–894. 897. 937. 958. 965. 1017. 1036. 1038. 1039. 1066. 1132. 1146. 1151. 1152.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 461. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_461.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)