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Memminger: Beschreibung des Oberamts Canstatt

zu dem Kammerschreiberey- oder Hofkammer-Gut, dessen Stifter er ist, geschlagen; zu diesem wurde es denn auch nach dem Tode der Herzogin J. Elisabeth 1757 wieder gezogen. Für die Verwaltung war zu Stetten ein eigenes Stabs- und Rent-Amt aufgestellt, 1806 kam der Stab davon weg und an das Oberamt Eßlingen, 1807 aber an das Oberamt Canstatt. Das nunmehrige Hof-Cameralamt Stetten erhielt dagegen einen ausgedehntern Bezirk: durch Tausch mit der K. Finanzkammer kamen den 11. März 1807 die Schorndorfer Antheile an Schanbach und Lobenroth und die Orte Felbach, Rommelshausen, so wie Endersbach, Oberamts Waiblingen, nebst den Waldungen der Strümpfelbacher Hut, und 1814 Schmiden und im Oberamt Waiblingen Beinstein dazu, wogegen aber Schanbach und Lobenroth mit Ausnahme der Waldungen ganz abgetreten wurden.

In kirchlicher Beziehung ist noch folgendes zu bemerken. Stetten war Filial von Beutelsbach bis 1482. Ums Jahr 1413 scheint es eine eigene Kaplaney erhalten zu haben; in diesem Jahre verschrieben sich Wolf und Wilhelm d. j. v. Stetten, daß sie die „St. Vits-Kaplaney zu Stetten“ ohne Nachtheil der Pfarr Beutelsbach verleihen wollen. Die Pfarrey Beutelsbach war dem Stift Stuttgart (früher Beutelsbach) incorporirt; es wurde daher auch dem Stift, als Stetten 1482 eine eigene Pfarrey erhielt, das Patronatrecht über die Pfarrey vorbehalten, und dieses Recht war daher auch immer bey Würtemberg. Die Reformation wurde zu Stetten unter Thumbischer Herrschaft schon 1528 eingeführt. Die Pfarrey war bis 1807 dem Dekanatamt Waiblingen zugetheilt, unter der Herrschaft der Gräfin v. Würben bestand jedoch eine kurze Zeit ein eigenes Dekanat zu Stetten, indem die Gräfin den Pfarrer daselbst zum Superintendenten über ihre sämmtlichen Orte machte. Von 1807 bis 1815 gehörte Stetten zum Dekanat Eßlingen, seit 1815 ist es dem Dekanat Canstatt zugetheilt.

Der Hardthof, dessen oben erwähnt worden ist, ist

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Memminger: Beschreibung des Oberamts Canstatt. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1832, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCanstatt210.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)