Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Memminger: Beschreibung des Oberamts Canstatt

Brüe“, auf alle Ansprüche an die von ihm an das Eßlinger Spital verkauften Güter; ebenso 1307 Johannes, Albrechts des Vogts von Brüe Sohn, mit Vorbehalt der Kelter; 1336 verkauft Wolf der Vogt, genannt von Brye, Güter an die Heiligenpflege zu Berg, und 1362 wieder ein Wolf v. Brye einen Hof zu Geisingen; 1434 versichert Wernher von Bry seine Gattin Frau Anna Tachenhäuserin wegen ihres Heirathsguts, Wittum etc. auf alle seine Zins, Güter, Äcker, Wiesen und all sein Gut, das er hat zu Canstatt und Bry; 1437 verkauft Junker Wernher v. Bry Wiesen zu Kempach, und 1344 erscheint noch ein „Wolf von Prie“ als Zeuge. Von dieser Zeit an verschwindet die Familie.

Die von Altenburg. Sie führten den Beynamen Fleyner, und kamen vielleicht auf dieselbe Weise zu ihren Gütern, wie die von Brie; denn es ist oben schon bemerkt worden, daß auch eine Vogtey Altenburg vorkommt; doch könnten auch beyde Vogteyen eine und ebendieselbe gewesen seyn.

1269 stehen in einer Urkunde Graf Ulrichs von Würtemberg Reinhardus Flinarius et frater ejus Conradus; 1280 kauft das Spital Eßlingen Weinberge neben den Weinbergen Reinhardi et Conradi militum de Altenburk[1]; 1302 und 1307 verkaufen Renhardus, Albertus et Marquardus etc. fratres de Hohenschaidt, liberi quondam Alberti dicti Flyneri de Altenburg Güter zu Brie an das Kloster Bebenhausen, welche dieses 1316 an Würtemberg verkauft; der Brief ist gesiegelt mit dem „S. Renhardi de Hohenschaid,“ das Wappen ist gleich dem Altenburger. „Frau Anna von Ditzingen, Herrn Reinhardts von Altenburg seel. eheliche Württene“ und ihr Sohn Albrecht der Fleiner verkaufen an das Spital zu Eßlingen 1324 anderhalb Morgen Weingarts zu Brüge gelegen für 23 Pfd. Heller; ferner 1331 um 66 Pfd. 5 Morgen Wiesen zu Briege im Teich und 45 M. Holz zu Hunklingen, so wie verschiedene Gülten, worunter auch ein Surrogat für diejenigen war, „die mir jährlich gingen ußer der Hofstatt, darauf jetzo stant die Bachmühle zu Brüge;“ sodann wieder 1332 41/2 M. Weinberge und 11/2 M. Wiesen, beyde gelegen in Brüger Markung um 37 Pfd., endlich noch weitere


  1. Die gleichen Namen mit den zu gleicher Zeit vorkommenden Brüdern v. Brie könnten leicht der Vermuthung Raum geben, daß es die gleichen Personen, und Altenburg und Brie ein Geschlecht seyen, wenn nicht das eine Mal durch den Beysatz „Flinarius“, das andere Mal durch die Benennung „de Altenburk“ unterschieden würde, doch bleibt die Sache zweifelhaft.
Empfohlene Zitierweise:
Memminger: Beschreibung des Oberamts Canstatt. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1832, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCanstatt135.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)