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sich vorzugsweise mit spät blühenden Birnsorten und etwas Äpfeln; der Obstertrag wird im Ort selbst vermostet und häufig gedörrt.

Die im Allgemeinen mittelmäßige Rindviehzucht beschäftigt sich mit einer gewöhnlichen Landrace, die durch 2 Farren unterhalten wird; die Farrenhaltung besorgt ein Bürger im Namen der Gemeinde. Neben einigem Handel mit Zugvieh wird viel Butter nach Wildbad verkauft. Das Vieh wird noch auf die Weide getrieben. Etwa 120 Stück Bastardschafe lassen einzelne wohlhabendere Güterbesitzer auf ihrem Grundeigenthum laufen; die Wolle kommt an Tuchmacher in der Umgegend.

Die Zucht der Schweine ist nicht beträchtlich und die der Bienen hat in neuerer Zeit nachgelassen.

Die kleine Enz, wie auch der Heselbach und der Ehnisbach führen sehr schmackhafte Forellen; das Fischrecht hat der Staat, welcher es verpachtet.

Die Gemeinde hat nicht nur kein Vermögen, sondern noch Schulden, so daß jährlich Gemeindeschaden umgelegt werden muß. Siehe über das Vermögen der Gemeinde- und Stiftungspflege Tabelle III.

Etwa 3/4 Stunden südwestlich vom Ort kommt die Benennung „Teufelshaus“ einer wild verworfenen Felsparthie zu, in der sich verschiedene Spalten und Klüften befinden.

Oberhalb der Eisensägmühle wurde früher ein Versuch auf Eisengewinnung angestellt, der jedoch zu keinem erheblichen Resultat führte.

Im kleinen Enzthal oberhalb der Stelle, an welcher der Eichengrund in dasselbe einzieht, soll eine Kapelle gestanden sein.

Nach dem Forstbuch des Klosters Hirschau von 1567 hatte dieses Kloster allhier 4 Lehen, das hintere und vordere Agenbach genannt, welche Güter dessen Eigenthum und demselben zinsbar, fallbar und der Inhaber Erblehen waren. (Steck Hirsau 240.)


Aichhalden,
Gemeinde III. Kl. mit 257 ev. Einw. a. Aichhalden, Dorf, 110 Einw. b. Oberweiler, Weiler, 147 Einw. – Filial von Zwerenberg.


Das Dorf Aichhalden liegt 41/2 Stunden südwestlich von der Oberamtsstadt und eine Stunde westlich von dem Mutterort Zwerenberg, auf der Hochfläche südlich von dem kleinen Enzthale, in einer kleinen Einsenkung, welche den Anfang des Schaubachthälchens

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Calw. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 180. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCalw_180.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)