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verliehen werden und der Gemeindekasse eine jährliche Pachtsumme von etwa 500 fl. gewähren.

Was die Rindviehzucht betrifft, so wird diese in mittelmäßiger Ausdehnung betrieben; die Anschaffung und Haltung des Faselviehs (drei Farren und ein Eber) besorgen einige Ortsbürger, wofür die Gemeinde denselben einen jährlichen Beitrag von 200 fl. leistet. Der Handel mit Vieh ist unbedeutend. Die Zucht der Schweine hat abgenommen, so daß die meisten Ferkel von Außen aufgekauft und größtentheils für den eigenen Verbrauch gemästet werden.

Ziegen werden von Unbemittelten gehalten und Geflügel nur für den eigenen Bedarf gezogen; die Bienenzucht ist von keinem Belang.

Außer den gewöhnlichen für den Localbedarf arbeitenden Gewerben sind vier Schildwirthschaften, zwei Kaufleute, eine Ziegelhütte, zwei Mühlen je mit zwei Mahlgängen und einem Gerbgang (eine solche kommt schon 1288 als „Brendelnsmüle“ vor. Mone Zeitschr. 4, 349. 443. 444.), sowie die ehemalige Schleifmühle, gegenwärtig Gyps- Öl- und Sägmühle mit Hanfreibe zu nennen. Von den Mühlen liegt die untere zunächst am Ort, die obere 1/8 Stunde und die Schleifmühle etwa 1/4 Stunde oberhalb des Orts an der Metter, auch die Ziegelhütte liegt außerhalb (südlich) des Orts.

Durch den Ort führt die frequente Heilbronn-Illinger Landstraße und überdieß sind Vicinalstraßen nach Gündelbach und Sersheim angelegt; die nächste Eisenbahnstation Sersheim liegt 3/4 Stunden südlich vom Ort.

Horrheim hat das Recht, jedes Jahr am 30. Mai einen Vieh- und Krämermarkt abzuhalten, auf dem sehr lebhaft gehandelt wird.

Als Wappen führt diese ehemalige Stadt im silbernen Schilde ein rothes Jagdhorn, welches mit einer Schnur an einem darüber befindlichen schwarzen Hirschhorn befestigt ist.

Über den Gemeinde- und Stiftungshaushalt s. Tab. III; an Stiftungen zur Unterstützung unbemittelter Einwohner sind 2000 fl. vorhanden.

Am Ochsenbacher Weg, etwa 3/4 Stunden von Horrheim und 1/8 Stunde südlich vom Baiselsberg, findet man römische Ziegel, Backsteine, Gebäudeschutt etc. Am Fuß des Bergvorsprungs genannt die Lauer unweit der Metterthalebene liegen die Dorfäcker, über welche die von Sersheim herführende Römerstraße ihren Zug hatte (s. den allg. Theil). Am Fuß der Eselsburg 1/4 Stunde westlich von Horrheim gelegene Stellen führen die einen abgegangenen Wohnort verrathende Namen „alte und junge Guckenhausen.“ Etwa 1/8 Stunde südöstlich von Guckenhausen wurden im Jahr

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 179. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0179.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)